Weizenpreis zieht an

12.07.2017 - 18:12:33

An den internationalen Weizenmärkten treiben rückläufige Ernteerwartungen in den USA, Westeuropa und Australien die Terminkurse nach oben, mehr Klarheit darüber wird heute Abend der WASDE-Report geben. Westeuropas Regenwetter verordnete eine Erntepause, am Wochenende soll es weitergehen. Frankreichs Weizenernte enttäuscht mit schwachen Erträgen, Russlands Weizenernte verzögert sich durch Regen.

Weizenpreis Entwicklung
Weizenpreis Entwicklung (c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 178,25 EUR/t (Freitag: 175,50 EUR/t), für US-Weizen bei 171,64 EUR/t (Freitag: 166,09 EUR/t) und an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 181,75 EUR/t (Freitag: 177,75 EUR/t). Beim Dezembertermin gewann Weizen an der MATIF um 2,75 EUR/t auf 187,00 EUR/t und für März 2018 um 2,50 EUR/t auf 189,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1464 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen zuletzt bei 174,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FOB Rouen und 181,00 EUR/t (Freitag: 181,00 EUR/t) FOB Hamburg bzw. Rostock sowie 172,00 EUR (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Mannheim. Ex Ernte wurden 176,00 EUR/t FCO Rheinland (Freitag: 175,00 EUR/t) und 178,00 EUR/t (Freitag: 178,00 EUR/t) FCO Westfalen offeriert. Nach Süd-Oldenburg und Holland wurde Futterweizen zu Preisen um 177,00 EUR/t (Freitag: 173,00 EUR/t) FCO ex Ernte gehandelt. Für Termine Q4/17 kostete Standardweizen zuletzt 188,00 EUR/t (Freitag: 188,00 EUR/t) FCO Niederrhein. Dabei lagen die Prämien für A-Weizen zuletzt bei 4,00-5,00 EUR/t.

In den USA blieb die Dürre in den nördlichen Plains das beherrschende Thema, senkte das USDA sein Crop-Rating für die US-Sommerweizenbestände um weitere 2 % auf 35 % gut-exzellenter Bestände, etwa 37 % schlechter als im Vorjahr. Der US-Handel erwartet deshalb eine noch schwächere US-Weizenernte, auch die Lagerbestände an US-Weizen sollen von 924 Mio. Bushel auf 876 Mio. Bushel sinken, was die Terminkurse in Chicago hoch katapultierte, aber heute Abend im neuen WASDE-Report noch bestätigt werden muss.

Dabei bleiben Wetteraussichten trockenheiß, soll sich die Hitzewelle in Richtung Süden ausdehnen, was die Spekulationen hoch kochte. Ohne Regen in den USA wer-den die Terminkurse weiter steigen, darüber bestehen keine Zweifel. Schwach blieb der Weizenexport, erreichten die Exporte von US-Weizen letzte Woche mit 375.300 t gegenüber 492.000 t in der Vorvorwoche und 542.900 t zuvor ein mageres Ergebnis.

Auch Kanadas Wetterkapriolen treiben die Terminkurse nach oben, blieb es in der Hauptgetreideprovinz Saskatchewan viel zu trocken, was die Sorge über schlechte Wachstumsstände anheizte, wurden in Kanada ohnehin 3,7 % weniger Weizen als im Vorjahr gedrillt. Australiens Weizensaat steht weiterhin wegen Dürre im Fokus, erwartete die Nationalbank dort letzte Woche nur noch eine Weizenernte von 23,3 Mio. t, die Prognosen des IGC lagen bei 24,8 Mio. t und des USDA bei 25,0 Mio. t.

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