Zuckerfutures geben auf hohem Niveau nach

07.02.2023 - 17:02:35

Die Weltmarktpreise für Zucker haben Anfang Februar kräftig nachgegeben, bewegen sich aber aus mittelfristiger Sicht weiterhin in einem charttechnischen Aufwärtstrend.

Zuckermarkt
(c) proplanta

An der New Yorker Börse wurde der Rohzucker-Future mit Fälligkeit im März 2023 heute Mittag gegen 12.45 Uhr hiesiger Zeit für 20,76 cts/lb (425 Euro/t) gehandelt; das waren 5 % weniger als das am 1. Februar 2023 erreichte Sechsjahreshoch von 21,86 cts/lb (447 Euro/t).

Auch für den Weißzucker an der Agrarterminbörse in London ging es in den vergangenen Handelstagen abwärts. Dort kostete der betreffende Kontrakt zur Lieferung im März 2023 zuletzt 558,10 $/t (517,92 Euro) und lag damit um 4,3 % unter dem Anfang dieses Monats markierten Sechsjahreshoch von 583,40 $/t (541,40 Euro).

Analysten begründeten die deutliche Verbilligung der Zuckerfutures unter anderem mit der Aufwertung des Dollars gegenüber anderen Währungen und verbesserten Perspektiven für die weltweite Versorgung mit dem Süßstoff. Der indische Verband der Zuckererzeuger (ISMA) veranschlagte am Donnerstag vergangener Woche die Inlandsproduktion von Oktober 2022 bis Januar 2023 auf 19,35 Mio. t; das wären 3,4 % mehr als im Vorjahrjahreszeitraum.

Allerdings korrigierten die Fachleute ihre Produktionsprognose für das gesamte Wirtschaftsjahr um 2,5 Mio. t auf jetzt 34 Mio. t Zucker nach unten. Darüber hinaus sieht der ISMA die indischen Zuckerexporte 2022/23 jetzt bei lediglich 6,1 Mio. t. Im Oktober 2022 war der Verband noch von 9 Mio. t Zucker ausgegangen. Indien ist der zweitgrößte Zuckerexporteur nach Brasilien und größter Verbraucher.

Ebenfalls in der vergangenen Woche taxierte die Thai Sugar Millers Corporation die Zuckererzeugung im eigenen Land für 2022/23 auf voraussichtlich 11,55 Mio. t; das wären 14% mehr als im Vorjahr. Allerdings dürften die thailändischen Zuckerexporte gleichzeitig um 17,7 % auf 9,05 Mio. t eingeschränkt werden. Thailand ist der drittgrößte Zuckerlieferant am Weltmarkt. Unterdessen geht die EU-Kommission weiterhin davon aus, dass die Zuckereinfuhren der Gemeinschaft in der laufenden Vermarktungssaison im Vergleich zu 2022/21 um fast 579.000 t oder gut ein Viertel auf 2,85 Mio. t steigen werden.

Quelle: AgE/kk
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