Zucker-Weltmarktpreise geben auf hohem Niveau nach

05.10.2023 - 12:36:19

Die Weltmarktpreise für Zucker haben sich in den vergangenen zwei Wochen sehr schwach entwickelt, bewegen sich aber aus mittelfristiger Sicht weiterhin in einem charttechnischen Aufwärtstrend.

Zucker-Weltmarktpreis
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Der Kontrakt auf Weißzucker an der Agrarterminbörse in London zur Lieferung im März 2024 rutschte heute Vormittag hiesiger Zeit vorübergehend auf ein Fünfeinhalbwochentief von 673,70 $/t (640 Euro) und erholte sich im weiteren Handelsverlauf bis 15.15 Uhr auf 695,60 $/t (661 Euro). Das waren aber fast 6 % weniger als das am 15. September markierte Zwölfjahreshoch.

Auch der Rohzucker-Future an der New Yorker Börse verbilligte sich deutlich. Der betreffende Kontrakt mit Fälligkeit im März 2024 wurde zuletzt für 25,93 cts/lb (543 Euro/t) gehandelt. Vor zwei Wochen rangierte der Kurs noch in der Spitze bei 27,62 cts/lb (578); das war der höchste Wert seit Oktober 2011 gewesen.

Als Auslöser für die zuletzt schwache Entwicklung der Zuckerfutures führen Analysten die deutliche Abwertung der brasilianischen Währung Real gegenüber dem US-Dollar an. Da Zucker auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt wird, verbesserte sich dadurch die Konkurrenzfähigkeit der brasilianischen Exportware. Das südamerikanische Land ist der global größte Zuckererzeuger und -exporteur der Welt.

Zudem verbesserte der Rückgang der internationalen Rohölpreise die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit der Zuckererzeugung gegenüber der Ethanolproduktion aus Zuckerrohr. In der Folge dürfte sich das Zuckerangebot am Weltmarkt erhöhen und damit bei dem Süßstoff für Preisdruck sorgen.

Ferner bestätigen sich die Anzeichen für eine kräftige Ausweitung der brasilianischen Zuckererzeugung. Wie der brasilianische Verband der Zuckerrohrverarbeiter (Unica) am Dienstag voriger Woche berichtete, weitete die Branche ihre Produktion in der im April gestarteten Vermarktungssaison bis Mitte September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,7 % auf 29,26 Mio. t aus. Für die ersten zwei Wochen des vergangenen Monats meldete der Verband dabei einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8,5 % auf 3,11 Mio. t.

Quelle: AgE/kk
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