Yara rutscht in die roten Zahlen

19.07.2023 - 17:30:33

Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat im zweiten Quartal 2023 einen weiteren Ergebniseinbruch verzeichnet. Das Unternehmen erzielte nach eigenen Angaben von April bis Juni einen Umsatz von 3,943 Mrd. $ (3,503 Mrd. Euro), nach noch 6,453 Mrd. $ (5,733 Mrd. Euro) im Vorjahreszeitraum; das ist ein Minus von 39 %.

Düngerhersteller Yara
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Gleichzeitig rutschte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf umgerechnet nur noch 210,6 Mio. Euro; in der Vorjahresperiode waren 1,345 Mrd. Euro erzielt worden. Unter dem Strich ergibt sich für die Berichtsperiode ein Konzernverlust von 264,8 Mio. Euro. Das Vorjahresquartal war mit einem Gewinn von 667 Mio. Euro abgeschlossen worden.

Yara-Präsident und -CEO Svein Tore Holsether begründete die negative Entwicklung mit sinkenden Düngerpreisen und schrumpfenden Margen. Die jüngsten Preisentwicklungen ließen aber eine steigende Nachfrage erwarten.

Laut Geschäftsbericht für das zweite Quartal 2023 legten die Düngerlieferungen im Vorjahresvergleich bereits um 91.000 t auf 5,88 Mio. t zu. Angesichts des Angebotsüberhangs in der vergangenen Saison sei für die laufende Saison mit einem Anstieg der Stickstoffdüngung zu rechnen, so der Konzern. Außerdem deuteten die jüngsten Preisentwicklungen auf eine stärkere Nachfrage und einen angespannteren Harnstoffmarkt hin, obwohl die Kapazitäten zuletzt deutlich ausgeweitet worden seien. Zudem erwartet das Unternehmen angesichts der jüngsten Preisentwicklungen bei Phosphat und Kali auch für diese Düngerarten eine Erholung der Gewinnmargen im dritten Quartal 2023.

Holsether sieht das Unternehmen gut aufgestellt, um die Düngemittelproduktion durch Investitionen in „blaues Ammoniak“ in den USA profitabel zu dekarbonisieren. Außerdem würden neue, „saubere Ammoniaksegmente“ wie Schiffskraftstoff bedient, kündigte er an.

Quelle: AgE/kk
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