Winterraps: UFOP geht von kleinerer Aussaatfläche als 2022 aus

14.11.2023 - 16:52:37

Dem Hoch im vergangenen Herbst beim Winterrapsanbau folgt angesichts der negativen Preisentwicklung in diesem Jahr offenbar die Ernüchterung: Die Landwirte in Deutschland haben die Aussaat der schwarzen Ölfrucht zur Ernte 2024 spürbar eingeschränkt.

Rapsaussaat 2023
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Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) beziffert die Anbaufläche in einer ersten Schätzung auf 1,09 Mio. Hektar bis 1,13 Mio. Hektar. Damit würde das Areal um bis zu 76.000 Hektar kleiner ausfallen als die diesjährige Erntefläche. Die Rapsfeldbestände präsentieren sich laut UFOP derzeit überwiegend in einem guten bis sehr guten und der Jahreszeit angemessenen Entwicklungsstand. Nach den großen Regenmengen im Oktober und November 2023 bleibe zu hoffen, dass sich das Feuchtedefizit in den unteren Bodenschichten insbesondere in den östlichen Bundesländern weiter abbaue.

Kaum Umbrüche

Nach Einschätzung der Förderunion dürfte der Druck auf die Erzeugerpreise durch das auch importbedingte Überangebot an Rapssaat viele Landwirte bewogen haben, den Anbau zurückzufahren. Außerdem hätten die Rapserträge der diesjährigen Ernte an das sehr hohe Niveau des Vorjahres nicht anknüpfen können. Erschwerend hinzugekommen sei regional Trockenheit. Für die Aussaat seien je nach Witterung normale und spätere Saattermine genutzt worden. Mitunter hätten die Mähdrescherspuren der verregneten Getreideernte den Pflanzenauflauf beeinträchtigt. Vereinzelt sei es nach Starkregen zu Verschlämmungen gekommen. Allerdings sei der Umfang von Umbrüchen „unerheblich“, so die UFOP. Derweil habe sich der Trend zur Verringerung der Aussaatstärke fortgesetzt. Vor allem im Norden habe die Einzelkornsaat zugenommen.

Rapserdfloh mäßig bis stark aufgetreten

Nach Angaben der Förderunion führte das günstige Wetter bei früh gesäten und gut aufgelaufenen Beständen zu einer üppigen Biomasseentwicklung, so dass der Einsatz von Wachstumsreglern zur Einkürzung notwendig wurde. Schwachen Einzelpflanzen und Beständen habe die Witterung der vergangenen Wochen ermöglicht, ihren Entwicklungsrückstand weitgehend aufzuholen. An Herbstschädlingen sei der Rapserdfloh bundesweit mäßig bis stark aufgetreten, so dass zum Teil auch mehrfache Insektizidspritzungen notwendig gewesen seien, stellte die UFOP fest. Aus Franken sei von einem stärkeren Auftreten des Schwarzen Kohltriebrüsslers berichtet worden.

Quelle: AgE/kk
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