Westfleisch kommt aus den roten Zahlen

07.03.2023 - 11:58:57

Der Westfleisch ist im vergangenen Jahr wieder die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Wie die Genossenschaft anlässlich ihrer „Westfleisch-Tage“ gestern in Espelkamp berichtete, konnte 2022 nach vorläufigen Zahlen ein Jahresüberschuss von 26 Mio. Euro erzielt werden.

Fleischproduktion
(c) proplanta

Der Umsatz stieg trotz des rückläufigen Absatzes aufgrund der höheren Preise im Vorjahresvergleich um 17 % auf rund 3 Mrd. Euro. Das Unternehmen führt das nun wieder bessere Betriebsergebnis vor allem auf sein umfangreiches Effizienzprogramm zurück.

„2022 profitierten wir zum einen von unserer guten Marktposition. Zum anderen konnten wir unsere Profitabilität auch dank eines eigenen umfangreichen Maßnahmenprogramms deutlich steigern“, erklärte Westfleischs Finanzvorstand Carsten Schruck. In den vergangenen 18 Monaten seien das Standort-Setup sehr gut angepasst, Prozesse gestrafft, Strukturen optimiert und Schichtmodelle verbessert worden. Die Westfleisch sei daher gut auf die Zukunft vorbereitet, hob Schruck hervor. Das Unternehmen erwartet in den kommenden Jahren einen weiter schrumpfenden Fleischmarkt in Deutschland, fortgesetzte Exporthemmnisse sowie einen spürbaren Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Unverändert gut wurde von der Westfleisch SCE die eigene Konzernbilanz bewertet. Die Eigenkapitalquote stieg im vergangenen Jahr von 36 % auf 40 %, und den Verlustvortrag aus 2021 konnte die Genossenschaft mehr als ausgleichen. Ihren Mitgliedern stellt sie nun wieder Dividendenzahlungen von 4,2 % auf Geschäftsguthaben und Aktienkapital sowie Sonderbonuszahlungen in Aussicht. Darüber wird die Generalversammlung im Juni entscheiden.

Dort soll auch eine veränderte Organisationsstruktur beschlossen werden. Aus dem bisher sechsköpfigen Vorstand der Westfleisch SCE sollen die drei ehrenamtlichen Mitglieder ausscheiden. „Mit uns in Größe und Komplexität vergleichbare Genossenschaften haben bereits seit vielen Jahren kein Ehrenamt mehr im Vorstand“, erläuterte Vorstandsvorsitzender Dirk Niederstucke. Stattdessen soll mit der Wahl der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder in den Aufsichtsrat die Arbeit dieses Gremiums gestärkt werden. Niederstucke: „So behalten wir den landwirtschaftlich geprägten Charakter unserer Genossenschaft aufrecht und setzen gleichzeitig niemand mit einem Ehrenamt mehr dem hohen Haftungsrisiko im Vorstand aus.“

Quelle: AgE/dw
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