Weltmarktpreise für Zucker geben etwas nach

24.08.2021 - 17:17:54

Zucker hat sich zuletzt zwar am Weltmarkt verbilligt, doch der Ende April 2020 gestartete Aufwärtstrend ist weiterhin intakt.

Zucker
(c) proplanta

An der New Yorker Börse wurden heute gegen 14.00 Uhr hiesiger Zeit für den Rohzucker-Future mit Fälligkeit im März 2022 20,45 cts/lb (385 Euro/t) gezahlt; das waren zwar 2,3 % weniger als das am Dienstag vergangener Woche erreichte Viereinhalbjahreshoch, aber fast doppelt so viel wie das im April 2021 markierte 13-Jahrestief. Auch mit dem Weißzuckerkontrakt an der Agrarterminbörse in London ging es zuletzt preislich nach unten. Der betreffende Kontrakt zur Lieferung im März 2022 bewegte sich mit 504,70 $/t (431 Euro) aber nur relativ knapp unter seinem Mehrjahreshoch, das in der vorigen Woche bei 524,70 $/t (448 Euro) markiert worden war.

Analysten begründen die jüngsten Abschläge mit den Aussichten auf Regen in wichtigen Zuckerrohranbaugebieten Brasiliens. Noch Ende Juni hatte dort extreme Kälte das Wachstum der Kulturen vielerorts beeinträchtigt, und dem war eine Trockenperiode im Mai vorausgegangen. Gedämpft wird die „bullische“ Grundstimmung am globalen Zuckermarkt indes durch die seit Juni anhaltende Abwertung des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar, die den Zuckerexport stützt.

Brasilien ist mit Abstand der wichtigste Zuckeranbieter auf dem Weltmarkt. Klar ist, dass die dortige Zuckerrohrernte deutlich unter dem Vorjahresergebnis bleiben wird. Die dem Agrarressort in Brasília zugeordnete Versorgungsgesellschaft Conab veranschlagte die Zuckerrohrproduktion 2021/22 zuletzt auf nur noch 592,0 Mio. t; das wären 62,5 Mio. t oder 9,5 % weniger als im Vorjahr. Die Zuckererzeugung in der laufenden Saison sehen die Fachleute bei lediglich 36,9 Mio. t, nach 41,3 Mio. t im Vorjahr.

Zum Rückgang der Zuckerproduktion in Brasilien tragen auch die dort hohen Ethanolpreise bei, die sich aktuell auf Rekordniveau bewegen. In der Folge ist die Vorzüglichkeit der Ethanolherstellung gegenüber der von Zucker erheblich gestiegen. Allerdings dürfte nach Einschätzung der Conab auch die Ethanolproduktion 2021/22 eingeschränkt werden, und zwar im Vorjahresvergleich um 13,1 % auf 25,9 Mrd. l.

Quelle: AgE
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