Weltmarktpreise: FAO-Preisindex erreicht 2021 Zehnjahreshoch

06.01.2022 - 17:44:03

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben 2021 im Schnitt den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht.

FAO-Preisindex
(c) fao

Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) heute in Rom mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex zwar über alle betrachteten Warengruppen hinweg im Dezember 2021 gegenüber November um 0,9 % auf 133,7 Punkte zurück. Im Jahresmittel 2021 wurde allerdings ein Zehnjahreshoch von 125,7 Punkten erreicht; gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies ein Plus von 28,1 %. Das bisherige Allzeithoch wurde 2011 mit 131,9 Punkten markiert.

Im Einzelnen stieg im Dezember allein der FAO-Subindex für Milcherzeugnisse, und zwar im Vormonatsvergleich um 1,8 % . Nach Angaben der Fachleute in Rom legten angesichts der lebhaften Nachfrage am Weltmarkt bei gleichzeitig geringer Verfügbarkeit exportfähiger Ware die internationalen Notierungen für Butter und Milchpulver weiter zu, während die Käsepreise etwas nachgaben.

Derweil gab der FAO-Fleischpreisindex im Berichtsmonat um 0,1 % nach. Wie die FAO dazu feststellte, fielen die Preise für Geflügelfleisch angesichts des gestiegenen globalen Angebots. Auch Schaffleisch und Schweinefleisch verbilligten sich. Bei letzterer Fleischart sei allerdings die nachlassende Nachfrage Chinas durch den Absatz vor dem Weihnachtsfest in wichtigen Erzeugerländern ausgeglichen worden.

Die Getreidepreise verloren laut FAO im Vergleich zu November durchschnittlich 0,6 %. Die Marktexperten begründen dies unter anderem mit dem umfangreicheren Weizenangebot aus den Ernten auf der Südhalbkugel bei gleichzeitig rückläufiger Nachfrage. Dagegen hätten die Maispreise im Zuge des umfangreichen Bedarfs angezogen. Zur Teuerung hätten hier auch Spekulationen über trockenheitsbedingte Ertragseinbußen in Brasilien beigetragen.

Noch stärker abwärts ging es im Dezember mit dem FAO-Subindex für Zucker, und zwar um 3,1 %. Als Auslöser werden vor allem Spekulationen über Nachfrageeinbußen durch die rasche Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus angeführt. Den größten Rückgang im Monatsvergleich verzeichnete die FAO allerdings mit 3,3 % für ihren Pflanzenölpreisindex. Dabei hätten die Notierungen für Palm- und Sonnenblumenöl nachgegeben, während für Soja- und Rapsöl Seitwärtsbewegungen registriert worden seien.

Quelle: AgE
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