Weizenmarkt: Extreme Winterkälte in den USA treibt die Preise

27.12.2022 - 16:56:27

Nach deutlichen Abschlägen im November haben sich die Weizenpreise in den Vereinigten Staaten seit Anfang dieses Monats wieder spürbar festigen können.

Warenterminbörse
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Zuletzt wirkte die extreme Winterkälte in Teilen der USA preisstützend. Agrarexperten befürchten aufgrund starker Winde und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt in den Great Plains eine überdurchschnittliche Auswinterung des Weizens. Dies dürfte in Verbindung mit den ohnehin schon schlechten Bedingungen nach dem trockenen Herbst die Erträge im nächsten Jahr schmälern, so ein Marktanalyst.

An der Terminbörse in Chicago wurde der vordere März-Weizen heute gegen 15:10 Uhr hiesiger Zeit für 774 US-Cent/bu (267 Euro/t) gehandelt. Damit war der Kontrakt um gut 8 % teurer als beim Zwischentief am 5. Dezember. Noch tiefer in die Tasche greifen müssen die Händler für den von der Winterkälte betroffenen neuen Weizen: Der Septemberkontrakt notierte zuletzt für fast 793 US-Cent/bu (274 Euro/t). Im November waren allerdings für einen Scheffel Weizen mit dieser Fälligkeit noch 869 US-Cent (300 Euro/t) gezahlt worden.

An der europäischen Leitbörse Matif trat die Kurswende am Weizenterminmarkt später als in den USA ein. Kurz vor Weihnachten durchbrach der in Paris gehandelte Märzkontrakt für das wichtige Nahrungsgetreide noch die Marke von 300 Euro/t nach unten. Heute wurden dafür gegen 15:15 Uhr 314 Euro/t gezahlt. Im Unterschied zu den USA ist für den Weizen aus der nächsten Ernte weniger Geld anzulegen. Dafür wurden zuletzt 291,25 Euro/t gezahlt; verglichen mit dem Hoch Anfang November sind das noch 13 % weniger.

Quelle: AgE/ri
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