Weinernte noch umfangreicher als bisher erwartet

12.11.2018 - 01:21:16

Die deutsche Weinernte dürfte in diesem Jahr deutlich höher ausfallen als auf Grundlage der August-Erhebungen vorhergesagt worden war.

Weinernte 2018
(c) proplanta

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hob seine Schätzung für das diesjährige Weinaufkommen deutlich an. Wie die Wiesbadener Statistiker miteilten, wird die betreffende Menge nach Auswertung der September-Schätzungen jetzt auf 10,9 Mio. hl veranschlagt; das wären 3,44 Mio. hl oder 46 % mehr als im Vorjahr und das größte Volumen seit 1999. Im September waren die Statistiker auf Basis der August-Schätzungen nur von 9,75 Mio. hl Wein ausgegangen.

Laut Destatis profitierten die deutschen Winzer vor allem von den für den Weinbau günstigen Witterungsbedingungen in diesem Frühjahr und Sommer. Wichtigste Rebsorte ist der Riesling mit schätzungsweise 2,4 Mio. hl, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 55 % entspricht. Um denselben Prozentsatz stieg die Erzeugung von Müller-Thurgau, und zwar auf 1,5 Mio. hl.

Die Produktion von Blauem Spätburgunder erhöhte sich gegenüber 2017 um 40 % auf 1,1 Mio. hl. Unterdessen wies das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz darauf hin, dass die dortigen Winzer weiterhin vor allem auf weiße Rebsorten setzten.

Nach einer vorläufigen Auswertung der Weinbaukartei durch die Statistiker verfügt das wichtigste Weinbauland der Bundesrepublik aktuell über eine bestockte Rebfläche zur Keltertraubenproduktion von 64.242 ha; das sind 68 ha mehr als im Vorjahr. Im Einzelnen wurde das mit roten Rebsorten bestockte Areal um 0,9 % auf 18.233 ha verkleinert, während die Fläche für Weißweine um 0,5 % auf 46.009 ha wuchs. Dabei wurde das Rieslingareal um 142 ha oder 0,8 % auf 17.611 ha ausgeweitet.

Den kräftigsten absoluten Zuwachs verzeichneten die Statistiker für Ruländer, nämlich um 224 ha auf 4.064 ha. Derweil bezifferte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg den Weinbestand in dem Bundesland für Ende Juli 2018 auf 2,55 Mio. hl. Davon lagerten rund 87%bei den heimischen Weinerzeugern, wozu die Winzergenossenschaften und Privatkellereien gehören. Zwei Drittel ihres Weinvorrats bestünden aus Rotwein und der Rest aus Weißwein, der fast ausschließlich in Deutschland erzeugt worden sei. Bei den Händlern dagegen sei das Verhältnis zwischen Weiß- und Rotweinen mit 48 % beziehungsweise 52 % weitgehend ausgeglichen.

Quelle: AgE
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