USDA-Zahlen sorgen für Kursrutsch beim Terminweizen

14.07.2023 - 12:40:52

Die Futures auf Weizen an der Terminbörse in Chicago haben sich als Reaktion auf den gestern Abend veröffentlichten „World-Agricultural-Supply-and-Demand-Estimates“-(WASDE)-Report des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) spürbar verbilligt.

Weizenmarkt
(c) proplanta

Im Nachthandel auf den heutigen Donnerstag verlor der September-Weizen an der Weltleitbörse 4,2 % an Wert und kostete umgerechnet nur noch 206,08 Euro/t. Für Preisdruck sorgten die Ernteprognosen der Washingtoner Beamten für die USA selbst, die mit 47,33 Mio. t deutlich über den Markterwartungen lagen. Einen Monat zuvor hatte der WASDE-Report die diesjährige US-Weizenernte noch 2 Mio. t kleiner ausgewiesen. Inzwischen rechnen die US-Experten für das eigene Land mit einer größeren Druschfläche, von der auch noch höhere Erträge kommen sollen, und zwar in erster Linie beim Winterweizen.

Dagegen hat sich die Frühsommertrockenheit in Teilen Europas nun doch in den Ernteprognosen des USDA für das Vermarktungsjahr 2023/24 niedergschlagen. Das US-Agrarressort senkte seine Schätzung für die diesjährige EU-Weizenernte jetzt um 2,5 Mio. t auf 138,0 Mio. t ab. Es verweist zur Begründung auf dürrebedingt schlechtere Ertragsaussichten vor allem in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien.

An der europäischen Terminbörse Matif reagierte der dort gehandelte Weizenkontrakt mit Abschlägen auf die frischen Zahlen aus Washington, da Marktanalysten offenbar mit einer stärkeren Abwärtskorrektur gerechnet hatten. Der Frontmonat zur Abrechnung im September 2023 verlor am Abend nach Veröffentlichung des WASDE-Reports 3 Euro/t und schloss bei 227,75 Euro/t.

Für heute ist in Paris zumindest zum Start des Börsenhandels mit weiteren Kursverlusten zu rechnen. Global zeichnet sich für 2023/24 gemäß der Prognose des US-Agrarressorts bei der Weizenproduktion ein Rekord von 796,7 Mio. t ab, nachdem im Juni noch mehr als 800 Mio. t für möglich gehalten worden waren. Dem soll allerdings ein weltweiter Verbrauch von 799,5 Mio. t gegenüberstehen. Durch den Nachfrageüberhang sollen die weltweiten Weizenreserven um 2,8 Mio. t auf 266,5 Mio. t schrumpfen.

Quelle: AgE/US
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.