USDA-Report ohne Überraschung

13.02.2019 - 15:19:19

UFOP kritisiert perspektivlose Biokraftstoffpolitik

Globale Versorgungsbilanz Sojabohnen
(c) UFOP

Aufgrund der Haushaltssperre musste der Sojamarkt einen Monat ohne USDA-Schätzung auskommen und gierte geradezu nach dem neuen Bericht. Doch der brachte letztendlich wenig neue Erkenntnisse.

Für einen „Aha-Effekt“ sorgte die Absenkung des Ernteergebnisses für US-Sojabohnen. Die Durchschnittserträge und damit die Gesamtmenge sollen doch nicht so hoch liegen, wie bislang erwartet. Dies sorgt für Entspannung am Markt – denn damit steigen die Vorräte nicht so, wie bislang befürchtet.

Auch die Ernteschätzungen für Brasilien und Argentinien wurden deutlich korrigiert. Dies wurde allerdings von den Marktteilnehmern erwartet, denn die Vegetationsbedingungen in beiden Ländern sind suboptimal. Die Korrektur der brasilianischen Ernteschätzung um 5 auf 117 Mio. t wird von den Marktteilnehmern als eher vorsichtig bewertet. Andere Prognosen liegen bereits deutlich darunter. Insgesamt wird für 2018/19 eine globale Sojaernte von 361 Mio. t erwartet. Das sind gut 8 Mio. t weniger als noch im Dezember veröffentlicht wurde. Dies bedeutet aber immer noch ein großes Plus von 6 % gegenüber dem Vorjahr. Damit ist die Sojaproduktion in 10 Jahren um 70 % ausgedehnt worden. Trotz einer steigenden Nachfrage wachsen die Vorräte auf neue Rekordhöhen an. Infolgedessen steigt der Preisdruck.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen befürchtet, dass die derzeit perspektivlose europäische und nationale Biokraftstoffpolitik die Situation weiter verschärfen wird. Entlastung könnte eine Anhebung der Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse oder die stufenweise Anhebung der Treibhausgas-Minderungsverpflichtung bringen. Die aktuelle Politik der EU-Kommission steht dem gegenüber für einen verordneten Preis- und Einkommensdruck durch den zollfreien Import von Sojamethylester aus Argentinien in Höhe von 1,2 Mio. t. Darüber hinaus läuft der gerade erst durch die EU-Kommission vorgelegte Vorschlag einer iLUC-Regelung dem politischen Willen des Europäischen Parlamentes geradezu entgegen, Palmöl für die Biokraftstoffproduktion bis 2030 auslaufen zu lassen, bekräftigt der Verband.

Quelle: UFOP
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