USDA-Bericht ohne Überraschung: Deutlich mehr Mais und weniger Soja als 2022 erwartet

14.08.2023 - 11:50:08

Anders als bei den Flächenzahlen im Juli hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) heute für keine Überraschung gesorgt. Die vorgelegte Erntezahl für Mais entsprach praktisch der mittleren Erwartung der Marktanalysten; die für Sojabohnen lag etwas darunter, aber noch in der Bandbreite.

USDA Ernteschätzung
(c) proplanta

Gemäß den für 2023 ersten offiziellen Schätzungen des Washingtoner Agrarressorts wird die diesjährige US-Maisernte deutlich größer als 2022 ausfallen, das Sojabohnenaufkommen indes etwas kleiner. Die Schätzung für die Weizenproduktion wurde gegenüber Juli leicht gesenkt.

Für Mais rechnet das USDA mit einer Rekordproduktion von 383,8 Mio. t; das wären 35,1 Mio. t oder ein Zehntel mehr als im Vorjahr eingebracht wurde. In der Juli-Prognose waren die Washingtoner Fachleute allerdings noch von 389 Mio. t Mais ausgegangen. Auch die Sojabohnenernte wird schlechter ausfallen als im Juli vorausgesagt. Hier wird mit 114,45 Mio. t gerechnet, was im Vergleich zu 2022 eine Abnahme um knapp 2 Mio. t bedeuten würde. Das Spitzenergebnis von 121,5 Mio. t im Jahr 2021 wird damit klar verfehlt. Die Weizenerzeugung veranschlagt das USDA jetzt auf 47,2 Mio. t und damit gut 100.000 t niedriger als im Juli. Das Vorjahresergebnis wird demnach aber noch um 2,3 Mio. t übertroffen.

US-Mais bei 5 Dollar für einen Scheffel

An den Warenterminbörsen tat sich nach der Veröffentlichung der Schätzungen wenig bis gar nichts. Dezember-Mais wurde heute gegen 18.50 Uhr hiesiger Zeit in Chicago für 4,99 $/bu (179 Euro/t) gehandelt, um 0,6 % höher als der gestrige Abrechnungskurs. An der Matif, der europäischen Leitbörse, kostete November-Mais um 18.30 Uhr zum Börsenschluss 223 Euro/t, was eine Verbilligung von gut 1 % gegenüber dem Vortag bedeutete. Der letzte Kurs für den Dezember-Weizen entsprach in Paris mit 248,50 Euro/t praktisch dem Schlusskurs von gestern. Auch in Chicago bewegte sich die Notierung für das Nahrungsgetreide kaum; dort kostete der Dezember-Weizen gegen 19 Uhr 6,60 $/bu (221 Euro/t).

Für den Sojabohnenkontrakt mit Fälligkeit im November wurden in der US-Metropole knapp eine Stunde nach Veröffentlichung des USDA-Berichts 13,21 $/bu (442 Euro/t) angelegt; das war nur marginal mehr als zum Schluss des Vortages. Auch bei den in Paris gehandelten Rapsfutures tat sich zumindest unter dem Strich wenig: Der Novemberkontrakt kostete zum Börsenschluss glatt 457 Euro/t, womit der vortägige Abrechnungskurs um 4 Euro/t oder knapp 1 % unterboten wurde. Allerdings war die schwarze Ölfrucht heute in Paris zwischenzeitlich deutlich teurer gehandelt worden, nämlich in der Spitze für 467,50 Euro/t.

Quelle: AgE/ri
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