USA: Weniger Kühe als zuvor prognostiziert

23.11.2021 - 12:01:03

Die gestiegenen Produktionskosten für Futter, Arbeit und Energie haben die Farmer in den USA offenbar dazu veranlasst, ihre Milchviehherden zu verkleinern.

Milchproduktion USA
(c) proplanta

Der nationale Agrarstatistikdienst (NASS) hat jüngst seine Bestandsschätzung um mehrere Zehntausend Tiere nach unten korrigiert und das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) daraufhin seine Prognose für das Wachstum der Milcherzeugung in diesem und im nächsten Jahr abgeschwächt.

Dem Washingtoner Ministerium zufolge dürften im vierten Quartal 2021 rund 9,40 Millionen Milchkühe in den Staaten gehalten werden; das sind 60.000 weniger als noch vor einem Monat angenommen wurde. Im Jahresmittel soll sich der Bestand auf knapp 9,46 Millionen Tiere belaufen und damit das Vorjahresniveau nur moderat um 0,7 % übertreffen. Der Höhepunkt der Milchviehhaltung scheint damit vorerst erreicht zu sein, denn im kommenden Jahr soll die durchschnittliche Jahreskuhzahl unter die Marke von 9,4 Millionen Tieren und damit um 0,6 % unter die Herdengröße von 2021 sinken.

Trotz der jetzt abnehmenden Kuhbestände wird die Milcherzeugung in den USA weiter zunehmen, wenn auch weniger stark als bisher prognostiziert. Dem USDA zufolge soll das Rohmilchaufkommen im laufenden Jahr gegenüber 2020 um 1,4 % auf 102,7 Mio. t zulegen; für 2022 wird ein Wachstum von 0,8 % auf 103,5 Mio. t erwartet. Basis dafür ist ausschließlich die bessere Milchleistung der Tiere. Diese wird laut der Schätzung im laufenden Jahr um 0,7 % auf 10.863 kg pro Kuh zunehmen und soll 2022 um 1,4 % auf 11.013 kg steigen.

Richtig gut läuft es in diesem Jahr unterdessen für die US-Exporteure von Milchprodukten, die bei Menge und Erlösen ein Rekordergebnis einfahren dürften. Laut USDA soll die Gesamtausfuhr gegenüber 2020 um 12 % auf rund 28,7 Mio. t Milchäquivalent ansteigen und sich 2022 auf diesem Niveau halten. Eher verhalten war aufgrund eines schwachen ersten Halbjahres 2021 die Entwicklung der Milcherzeugerpreise in den USA, die im Jahresmittel mit umgerechnet 36,2 Cent/kg nur um 1,4 % über dem Niveau von 2020 liegen dürften. Das eher begrenzte Rohstoffaufkommen soll hier laut der USDA-Prognose 2022 aber zu einem kräftigen Anstieg führen, und zwar im Schnitt um 9,5 % auf 39,6 Cent/kg.

Quelle: AgE
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