USA: Farmer säen deutlich mehr Mais und weniger Sojabohnen

03.07.2023 - 21:36:55

In den Vereinigten Staaten haben die Farmer deutlich mehr Mais und dafür erheblich weniger Sojabohnen ausgesät als zuvor erwartet worden war.

Maisanbau USA
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Laut den jüngsten Zahlen des National Agriculture Statistics Service (NASS) bestellten die Landwirte insgesamt 38,1 Mio. ha mit Mais, was gegenüber 2022 eine Ausweitung um gut 6 % bedeutet. Ende März war der NASS nur von 37,2 Mio. ha ausgegangen. Die US-Erntefläche an Körnermais dürfte sich in diesem Jahr der Behörde zufolge auf fast 35,0 Mio. ha belaufen; das wäre sogar ein Plus von gut 9 %.

Anstatt eines Anbaus in etwa auf Vorjahresniveau, wie Ende März von amtlicher Seite prognostiziert, schränkten die US-Landwirte die Aussaat von Sojabohnen gegenüber 2022 spürbar ein. Gerechnet wird jetzt mit einer Anbaufläche von lediglich 33,8 Mio. ha; das sind 4,5 % weniger als im Vorjahr. Das Ernteareal an Sojabohnen soll um 4,2 % auf 33,5 Mio. ha zurückgehen.

Wie die Behörde in Washington am Freitag außerdem mitteilte, handelt es sich bei 93 % des ausgesäten Maissaatguts um transgene Sorten. Der größte Teil davon weise sowohl eine Herbizid- als auch eine Insektenresistenz auf. Bei den Sojabohnen erreichen die gentechnisch veränderten Saatgutvarianten mit Herbizidresistenz einen Anteil von 95 %.

Ausgeweitet wurde von den US-Farmern nach der Winterweizen- und neben der Maisfläche auch der Sommerweizenanbau, allerdings „nur“ um 3 %. Insgesamt rechnet der NASS jetzt mit einer Weizenfläche von 20,1 Mio. ha, womit das Areal um 8,5 % größer ausfallen würde als 2022. Tatsächlich gedroschen werden dürften davon laut NASS rund 15,3 Mio. ha; das wären gut 6 % mehr als im vergangenen Jahr.

An der Warenterminbörse in Chicago trafen die neuen Flächenzahlen viele Händler offensichtlich auf dem falschen Fuß. Analysten sprachen von einem „Schock“. An der Weltleitbörse verlor Mais am Freitag deutlich an Wert, während die Sojanotierungen und mit ihnen die Preise anderer Ölsaaten kräftig anzogen. Die Kurse an der Pariser Matif folgten diesen Vorgaben.

Während sich der Mais in Chicago heute preislich etwas erholen konnte, gab der November-Maiskontrakt in Paris aber weiter nach. Gegen 14:00 Uhr wurden 224 Euro für die Tonne gezahlt; das waren 8,25 Euro oder knapp 4 % weniger als der Abrechnungskurs am Donnerstag. Weiter aufwärts ging es mit der Schwarzen Ölfrucht. Die Tonne Rapssaat zur Lieferung im November kostete zuletzt knapp 461 Euro, womit der Abrechnungskurs von Donnerstag um 19 Euro beziehungsweise gut 4 % übertroffen wurde.

Quelle: AgE/ri
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