US-Schweinefleischexporteure spüren chinesische Strafzölle

18.07.2018 - 08:39:34

Die im Rahmen des Handelsstreits mit den USA eingeführten chinesischen Strafzölle für US-Schweinefleisch scheinen erste Wirkung zu zeigen.

Schweinefleischexporte
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Laut Daten der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) ist im Mai die Liefermenge einschließlich Nebenerzeugnissen in die Volksrepublik gegenüber dem Vormonat um ein Viertel auf 21.525 t eingebrochen; im Vergleich zum Mai 2017 war ein Minus von 37 % zu verzeichnen.

Im Zeitraum Januar bis Mai verkauften die US-Anbieter insgesamt 125.070 t Schweinefleisch nach China; das waren 18 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die nicht von den Strafzöllen betroffenen Lieferungen nach Hongkong waren in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ebenfalls rückläufig, und zwar um 19 % auf 62.370 t.

Bereits im April hatte China einen Retorsionszoll von 25 % zusätzlich zur bisherigeren Einfuhrabgabe von 12 % für US-Schweinefleisch eingeführt. Im Juli kam eine weitere Belastung von 25 % hinzu, was laut USMEF den Gesamtzoll auf 62 % nach oben trieb. Für die Wettbewerber aus der Europäischen Union, Brasilien und Kanada gilt hingegen nur ein Satz von 12 %. „Es ist bedauerlich, dass US-Schweinefleisch im Fadenkreuz eines Streits steht, der nichts mit Schweinefleisch zu tun hat", erklärte USMEF-Präsident Dan Halstrom. Die Exporte nach China würden in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu einer noch größeren Herausforderung werden.

Auch Mexiko hat Vergeltungszölle für US-Schweinefleisch eingeführt, doch traten diese in zwei Schritten erst im Juni und Juli mit einem Gesamtstrafzoll von 20 % in Kraft. In den Exportdaten für Januar bis Mai ist deshalb ein Effekt dieser Maßnahme noch nicht sichtbar. Die US-Anbieter verkauften in diesem Zeitraum 353.260 t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen an ihren wichtigsten Kunden Mexiko; im Vergleich zur Vorjahresperiode ist das ein Plus von 6 %. Insgesamt nahm die US-Schweinefleischausfuhr gegenüber Januar bis Mai 2017 um 3 % auf 1,08 Mio. t zu; der daraus resultierende Exporterlös von 2,85 Mrd. $ (2,43 Mrd. Euro) lag um 6 % über dem Vorjahresniveau.

Quelle: AgE

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