US-Farmer haben weniger Schweine im Stall

28.06.2021 - 12:03:41

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA sinken die Schweinebestände.

Schweinebestände USA
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Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. Juni 2021 insgesamt 75,65 Millionen Schweine in den Vereinigten Staaten gehalten; das waren 1,71 Millionen Stück oder 2,2 % weniger als zwölf Monate zuvor. Bereits seit Dezember 2020 werden bei den vierteljährlichen Erhebungen rückläufige Tierzahlen im Vorjahresvergleich gemeldet. Zuletzt waren Bestandsrückgänge in allen Gewichtskategorien festzustellen.

Am stärksten erfolgte - relativ gesehen - die Bestandsreduzierung gegenüber Juni 2020 bei den Ferkeln bis 23 kg; hier sank die Tierzahl um 2,9 % auf 21,74 Millionen Stück. Bei den Läufer bis 54 kg wurde ein Minus von 2,7 % auf 19,35 Millionen ausgewiesen. Die Mastschweineherde wurde um 1,5 % auf 28,60 Millionen Stück abgebaut. In dieser Größenordnung lag auch der Rückgang bei der Zahl der gehaltenen Sauen, die um 96.000 Tiere oder 1,5 % auf 6,23 Millionen Stück abnahm. Die von Dezember 2020 bis Mai 2021 ermittelte Zahl an aufgezogenen Ferkeln je Wurf blieb mit 10,95 ebenfalls unter dem Niveau der entsprechenden Vorjahresperiode; und zwar um 0,5 %. Das USDA geht davon aus, dass von Juni bis November 2021 rund 3 % weniger Sauen abferkeln werden.

Trotz des rückläufigen Bestandes sind laut USDA die Schweineschlachtungen von Januar bis Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,39 Millionen Stück oder 2,6 % gestiegen, die Schweinefleischerzeugung sogar um 3,2 % auf 5,31 Mio. t. Hierbei spielt aber die Corona-Pandemie eine große Rolle. In deren Folge kam es im April und Mai 2020 in den USA zu zahlreichen Schlachthofschließungen oder Kapazitätseinschränkungen wegen infizierter Mitarbeiter. Die Schlachtungen brachen teilweise um mehr als 30 % ein, was den Vorjahresvergleich beeinträchtigt. Dies dürfte im gewissen Maße wegen des Schweinestaus auch auf die Viehzählungsergebnisse zutreffen.

Für das gesamte Jahr ging das USDA zuletzt in seiner Juni-Prognose davon aus, dass die Schweinefleischerzeugung gegenüber 2020 um 0,4 % auf 12,88 Mio. abnehmen wird; das wäre der erste Rückgang seit 2014. Während der heimische Verbrauch wegen der hohen Preise eher schwächer gesehen wird, sollen die Exporte um 3,7 % auf 3,43 Mio. t zunehmen. Möglicherweise ist das aber wegen des auch für die US-Anbieter ins Stocken geratenen Absatzes in China zu optimistisch. Nach Angaben der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) waren die US-Schweinefleischausfuhren von Januar bis April um 4,5 % geringer als im Vorjahreszeitraum.

Quelle: AgE
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