Ukrainischer Getreideverband erhöht seine Ernteprognose

04.08.2023 - 12:05:40

Der ukrainische Getreideverband (UGA) hat seine Ernteprognose für Getreide und Ölsaaten gegenüber der vorherigen Schätzung um 7,8 Mio. t heraufgesetzt. Nunmehr erwartet der Verband insgesamt 76,8 Mio. t; das wären rund 3 Mio .t mehr als im vergangenen Jahr.

Ernteprognose 2023 Ukraine
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Als Begründung für seinen optimistischen Ausblick nannte der UGA günstige Witterungsbedingungen und über den Erwartungen liegende Ernteerträge. Dies kompensiere die Verkleinerung der Anbaufläche um 2,2 Mio. ha gegenüber 2022.

Der Verband geht davon aus, dass die Getreide- und Ölsaatenexporte der Ukraine unter diesen Bedingungen in der neuen Saison 2023/24 insgesamt fast 48 Mio. t erreichen könnten. In der am 30. Juni zu Ende gegangenen Saison 2022/23 waren 58 Mio. t an Agrarprodukten ausgeführt worden. Der Export von Getreide, Ölsaaten und Ölen brachte der Ukraine dabei 18,3 Mrd. Euro ein.

Alternative Exportrouten nutzen

Die Ausfuhren von Getreide und Ölsaaten könnten im neuen Wirtschaftsjahr auf dem 2022/23 erzielten Niveau bleiben, wenn die Ukraine in der Lage wäre, über ihre Schwarzmeerhäfen zu exportieren, erklärte der Verband. Zudem müsste die Logistik alternativer Routen ‑ einschließlich der Donau-Route - verbessert und auch billiger werden. Da Russland jedoch die Schifffahrt im Schwarzen Meer blockiere und die Hafeninfrastruktur angreife, sei es von entscheidender Bedeutung, alternative Exportrouten zu schaffen, die den Kosten der Logistik auf dem Seeweg nahekommen.

Ausreichendes Exportpotential

Der UGA hat seine Prognose für die diesjährige Weizenernte von 17,9 Mio. t auf 20,2 Mio. t angehoben. Im Jahr 2021 war die Rekordmenge von 33 Mio t Weizen eigebracht worden, und im vergangenen Jahr waren es 20,2 Mio. t. Das Exportpotential bei Weizen sehen die ukrainischen Markexperten für 2023/24 bei etwa 15 Mio. t. An Lagerbeständen aus dem alten Wirtschaftsjahr seien noch 4,3 Mio. t Weizen vorhanden.

An Gerste erwartet der Verband 5,2 Mio. t, nach 5,8 Mio. t im vergangenen Jahr. In den Export könnten etwa 2,6 Mio. t gehen. Die Maisernte wird bei 26,9 Mio. t gesehen, nicht viel weniger als 2022 mit 27,3 Mio. t. Die Ausfuhren könnten rund 22 Mio. t erreichen, so UGA. Besser als im vergangenen Jahr dürfte laut dem Verband die Sonnenblumenernte ausfallen; hier wird mit 13,9 Mio. t gerechnet; 2022 waren es 11,1 Mio. t. Von der Erntemenge werden voraussichtlich 12,5 Mio. t in die Verarbeitung zu Öl und Schrot gehen. Die Ausfuhr von Sonnenblumensaat soll sich auf 1,1 Mio. t belaufen.

Quelle: AgE/jo
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