Ukraine: Zögerlicher Agrarflächenhandel nach Bodenmarktöffnung

13.08.2021 - 20:18:38

Nachdem der Bodenmarkt in der Ukraine am 1. Juli geöffnet worden ist, sind bislang nur wenige Geschäfte mit Agrarflächen zustande gekommen.

Agrarflächenhandel Ukraine
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Wie das Landwirtschaftsministerium in Kiew berichtete, wurden bis zum Montag dieser Woche insgesamt 5.206 Verkäufe über zusammen 10.160 ha Agrarland registriert. Den durchschnittlichen Bodenpreis bezifferte das Agrarressort auf 40.000 UAH (1.276 Euro).

Dagegen veranschlagte der Ukrainian Agribusiness Club (UCAB) den bisherigen durchschnittlichen Hektarwert auf nur 26.800 UAH (855 Euro). Als Begründung für die geringen Umsätze wurde unter anderem das „überschaubare“ Verkaufsangebot angeführt. Außerdem seien die Notare wegen der angeblich immer noch unklaren Gesetzeslage selten bereit, entsprechende Transaktionen zu beglaubigen.

Nach dem neuen ukrainischen Bodenrecht haben bis zum 1. Januar 2024 Privatpersonen das Recht, Land zu verkaufen und zu kaufen, allerdings nicht mehr als 100 ha pro Person. Ab 2024 dürfen auch juristische Personen am Markt agieren, wobei eine Grenze von 10.000 ha gilt. Dabei müssen alle Aktionäre der juristischen Personen Bürger der Ukraine sein. Ausländer, Staatenlose und ausländische juristische Personen können das Kaufrecht nur erhalten, wenn sich die Ukrainer in einem Referendum dafür aussprechen.

Quelle: AgE
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