UFOP erwartet erneute Anbauausweitung bei Winterraps

16.11.2021 - 16:47:28

Die Landwirte in Deutschland dürften das Winterrapsareal zur Ernte 2022 angesichts der attraktiven Erzeugerpreise für die schwarze Ölfrucht weiter ausgedehnt haben.

Raps
(c) proplanta

Der Vorstandsvorsitzende der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), Detlef Kurrek, taxierte heute bei einer Online-Pressekonferenz die betreffende Fläche auf 1,05 Mio. ha bis 1,08 Mio. ha; das wären 50.000 ha bis 80.000 ha mehr als im Vorjahr. Damit würde sich der Rapsanbau nach dem dürrebedingten Einbruch 2018 wieder dem langjährigen Durchschnitt nähern.

Kurrek zufolge gab es in allen Landesteilen Anbauausdehnungen, vor allem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen sowie in Bayern und Baden-Württemberg. Unterdessen präsentierten sich die Rapsbestände derzeit überwiegend in einem guten und der Jahreszeit angemessen entwickelten Zustand. Früh gesäte Flächen hätten sich teilweise sehr üppig entwickelt, so dass die Pflanzen in den vergangenen Wochen eingekürzt worden seien.

Sorgen bereiten Kurrek zufolge jedoch regional schwach entwickelte und durch Herbstschädlinge in Mitleidenschaft gezogene Feldbestände. Insbesondere in den östlichen und nördlichen Bundesländern hätten Rapserdflöhe regional starke bis sehr starke Fraßschäden an den jungen Pflanzen verursacht. Zum Teil hätten bereits Mehrfachbehandlungen mit Insektiziden durchgeführt werden müssen. Aufgrund der attraktiven Erzeugerpreise hätten viele Landwirte aber verhalten reagiert und seien auch bereit gewesen, schwache Bestände zunächst weiter zu führen. Deshalb seien Umbrüche und Auswinterungen in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.

Der UFOP-Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass der verregnete Sommer 2021 die Situation mit Blick auf die Dürre im Unterboden zwar deutlich entspannt habe. Allerdings halte insbesondere in weiten Regionen von Brandenburg und Sachsen-Anhalt laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) die extreme bis außergewöhnliche Trockenheit im Unterboden bis 1,80 m Tiefe weiter an. Damit nicht nur im Rapsanbau in der Ernte 2022 hohe bis sehr hohe Kornerträge realisiert werden könnten, benötigten die Pflanzen in den nächsten Monaten ausreichende Niederschläge und eine regelmäßige Wasserversorgung, betonte Kurrek.

Quelle: AgE
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.