Überraschend gute Sonnenblumenernte

07.11.2018 - 12:24:00

Sonnenblumenkerne sind die zweitwichtigste Ölsaat in Europa und machten 2018 über ein Drittel der Anbaufläche aus.

Sonnenblumenernte 2011-2018
(c) UFOP

Unter den ungünstigen Vegetationsbedingungen, die in diesem Jahr vor allem für die Winterungen herrschten und der Rapsernte massiv zusetzten, hatten die Sonnenblumen weniger zu leiden. Die Aussaatbedingungen im Frühjahr waren gut und EU-weit wurden zur Ernte 2018 rund 4,2 Mio. ha angebaut. Dies ist nur marginal weniger als im Vorjahr – und der heiße und trockene Sommer schadete den Sonnenblumen keineswegs. Auch die qualitätsschädigenden Niederschläge gegen Ende der Saison blieben aus, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI). Im Gegenteil: Sonnenblumenkerne sind eine der wenigen Feldfrüchte, deren Ernteergebnis sogar besser ausfiel als prognostiziert. Die zuletzt genannte Ertragsschätzung von 23,9 dt/ha liegt deutlich über den noch im Juni angenommenen 22,4 dt/ha und verfehlen das Vorjahresergebnis nur um 6 %. Damit fielen die Erträge im langjährigen Vergleich sogar überdurchschnittlich aus. Hochburgen des Sonnenblumenanbaus sind Rumänien, Bulgarien und Ungarn sowie Spanien, Frankreich und Italien, in Deutschland spielt der Sonnenblumenanbau eine sehr kleine Rolle. Die Erträge lagen in Osteuropa sogar durchweg höher als im Westen, so dass EU-weit 2018 schätzungsweise 9,6 Mio. t geerntet wurden. Das sind zwar 8 % weniger als im Vorjahr, aber 6 % mehr als im langjährigen Mittel.

Aufgrund des mangelnden Raufutters in Deutschland sind faserreiche Futterkomponenten gefragter denn je. Dies gilt besonders für Sonnenblumenschrot, das mit 205 EUR/t zur Lieferung ab Dezember – vordere Ware ist ausverkauft – 60 % teurer ist als vor einem Jahr.

Quelle: UFOP
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