Sojapreis fällt auf 262,74 EUR/t

08.07.2018 - 16:02:00

Der internationale Sojamarkt wird derzeit von guten Ernteaussichten in den USA, schwieriger Exportabwicklung Brasiliens und dem Handelskrieg der USA mit China getrieben.

Sojapreis
c) Lucky Dragon - fotolia.com

Seit heute Morgen ist der Handelskrieg zwischen den USA und China offiziell eröffnet, China strafte die USA mit gleichfalls hohen Importzöllen für US-Waren im Wert von 34 Mrd. US-Dollar ab, nachdem die Strafzölle der USA gegen China in Kraft getreten waren, soll deren Schwerpunkt bei US-Agrarimporten liegen, wie Sojabohnen und Schweinefleisch, die mit 25 % Strafzoll belegt werden. Der Export von US-Sojabohnen stieg mit 561.600 t gegenüber der Vorwoche von 358.500 t auf ein vergleichsweise hohes Niveau, kaufte Mexiko wieder mehr Bohnen aus den USA.

Der US-amerikanische Sojamarkt kennt derzeit nur eine Richtung, dass ist nach So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Sojabohnen bei 262,74 EUR/t (Mittwoch: 266,07 EUR/t), für AUG 2018 bei 263,92 EUR/t und für SEP 2018 bei 265,73 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 309,63 EUR/t (Mittwoch: 311,05 EUR/t), der Termin für AUG 2018 bei 307,93 EUR/t und für SEP 2018 bei 307,46 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1685 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 327,00 EUR/t (Mittwoch: 327,00 EUR/t), für Liefertermine Q3/18 bei 326,00 EUR/t (Mittwoch: 326,00 EUR/t), für Q4/18 bei 325,00 EUR/t (Mittwoch: 326,00 EUR/t) und für Q1/19 bei 325,0 EUR/t (Mittwoch: 330,00 EUR/t) EXW Hamburg. In Mainz kostete Sojaschrot LP für prompte Termine 335,00 EUR/t (Mittwoch: 336,00 EUR/t), in Regensburg und Straubing um 349,00 EUR/t (Mittwoch: 350,00 EUR/t). Für Termine Q4/18 waren die Preise dort um 0-2 EUR/t höher.

In Brasilien boomt zwar der Sojaexport auf Rekordniveau, aber die Logistik gerät wegen mangelnder Infrastruktur und begrenzter Umschlagskapazitäten an die Grenzen, gingen die Sojabohnenexporte im Juni auch wegen der Trucker-Streiks dort auf 10,4 Mio. t zurück, im Vergleich zu 12,4 Mio. t im Mai und 9,2 Mio. t im gleichen Vorjahreszeitraum.

In Brasilien verzögerten die letzten Trucker-Streiks den Export von Sojabohnen derart, dass Liefermengen von fast 6,8 Mio. t Sojabohnen verspätet zur Auslieferung kamen. Dieses Manko setzt sich fort, dass vermehrt Importeure wieder auf US-Ursprünge ausweichen, die in den letzten vier Wochen preislich um mehr als 20 % eingebrochen sind. Die Branche schätzt trotzdem, dass Brasilien in den kommenden Wochen rund 90-95 % des Importbedarfs Chinas abdeckt, wodurch die Sojabestände in Brasilien sich stark abbauen. China wird daher auch mit Ländern wie Paraguay und Uruguay zusammenarbeiten müssen, da Brasilien Chinas steigende Nachfrage allein nicht befriedigen kann.

Der Zinskonflikt mit China zeigt bereits auch weitere Folgen in Südamerika, öffnet Mexiko den Markt nicht nur für brasilianische Sojabohnen, sondern auch für Schweinefleisch, ist Mexiko der drittgrößte Importeur von Schweinefleisch.
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