Sojabohnen: Brasiliens Exporte drücken auf Chicagoer Futureskurse

14.12.2023 - 17:20:14

An der Weltleitbörse CBoT in Chicago bewegt sich der Sojafuture mit Fälligkeit im Januar 2024 seit gut einem Monat in einem charttechnischen Abwärtstrend.

Sojafutures
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Heute Mittag gegen 12.00 Uhr hiesiger Zeit kostete der Kontrakt dort 13,05 $/bu (446 Euro/t); das waren fast 7% weniger als das Zwischenhoch vom 15. November. Ursache für die schwache Tendenz am Bohnenterminmarkt dürfte vor allem die sehr reichliche brasilianische Bohnenernte 2022/23 sein. Brasilien ist der größte Bohnenexporteur der Welt. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) beziffert die brasilianischen Sojaausfuhren für die laufende Vermarktungssaison aktuell auf voraussichtlich 99,5 Mio. Tonnen Bohnen; damit würde das Vorjahresvolumen um 4 Mio. Tonnen übertroffen. Im November waren noch 2 Mio. Tonnen weniger erwartet worden.

Wetter in Südamerika bewegt den Markt

Die Washingtoner Beamten begründeten die Aufwärtskorrektur mit den zuletzt überraschend umfangreichen brasilianischen Exportmengen, die sich in den vergangenen beiden Monaten auf einen Rekord von insgesamt 10,7 Mio. Tonnen summiert hätten. Zwar setzten sie ihre Voraussage für die brasilianische Bohnenernte 2023/24 um 2 Mio. Tonnen auf 161 Mio. Tonnen herab; das wären aber immer noch 1 Mio. Tonnen mehr als das sehr hohe Vorjahresergebnis. Die Akteure am internationalen Sojamarkt beobachten weiterhin genau die Wetterentwicklung in Brasilien. Zuletzt sorgten die Meteorologen mit der Voraussage von Regen in wichtigen südamerikanischen Anbaugebieten für einen erneuten Preisdruck in Chicago.

Quelle: AgE/kk
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