Schweinemarkt: Im Süden Europas geht die Preisrally weiter

24.02.2023 - 16:46:47

Während hierzulande der Anstieg der Schlachtschweinepreise vorerst gestoppt wurde, können sich die Erzeuger in südlicheren Gefilden Europas erneut über kräftige Aufschläge freuen. Am französischen Marché du Porc Breton legte die Notierung gestern um 5 Cent/kg Schlachtgewicht (SG) zu.

Schweinepreis
(c) proplanta

Bereits zum fünften Mal in diesem Jahr wurde damit bei der Donnerstags-Auktion der maximal zulässige Anstieg erreicht. Zusammen mit der Montags-Notierung ergab sich im Vorwochenvergleich ein Plus von 7 Cent auf die neue Rekordmarke von 2,246 Euro/kg. Grund dafür war das knappe Schweineangebot, welches in Frankreich zuletzt um 7 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau lag.

In Italien stieg die nationale Leitnotierung für Schlachtschweine um 4,3 Cent/kg Lebendgewicht (LG). Dort war der Preisanstieg in den vergangenen Wochen meist auch von deutlichen Zuschlägen im Fleischverkauf begleitet, weshalb die Margen der Schlachtbetriebe nicht ganz so stark in den roten Bereich rutschten wie in anderen EU-Ländern. In Spanien haben die Fleischhersteller weiterhin große Probleme ihre Kapazitäten auszulasten, da zu wenig Schlachttiere verfügbar sind. Das Lebendangebot lag dort zuletzt um 11 % unter der Vorjahresmenge.

Am Mercolleida wurde die Notierung für Schlachtschweine gestern um 4,5 Cent auf 1,89 Euro/kg LG heraufgesetzt. Dies bedeutete ebenfalls einen neuen Höchststand. Auch die Ferkelpreise zogen weiter an. Die betreffende Mercolleida-Notierung stieg im Vorwochenvergleich um 4 Euro auf einen Basispreis ohne Zuschläge von 87 Euro für ein Tier mit 20 kg. Im Vorjahresvergleich sind das rund 150 % mehr.

In Deutschland hatte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am vergangenen Mittwoch mit 2,28 Euro/kg SG unverändert gelassen. Hier und da nahm das Lebendangebot laut Analysten etwas zu, doch blieb es weiter knapp bemessen. Ein Faktor für die stabile Notierung war laut Beobachtern, dass der vorherige Anstieg der Schlachtschweinepreise um 28 Cent/kg bei den Verkäufen am Fleischmarkt erst „verdaut“ werden müsse. Die Widerstände gegen weitere Preisanhebungen nahmen zu.

Bei der heutigen Internetauktion an der Schweinebörse der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) gab der Durchschnittspreis um 2 Cent auf 2,37 Euro/kg SG nach. Für das Frühjahr halten einige Experten aber einen VEZG-Preis oberhalb von 2,50 Euro/kg für möglich. In Belgien und Österreich machte die Preisrally zuletzt ebenfalls eine Pause; die Notierungen aus der Vorwoche wurden auch dort bestätigt.

Quelle: AgE/dw
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