Schweinefleischexporte noch deutlich im Plus

22.06.2021 - 16:03:53

Der mittlerweile stockende Schweinefleischexport aus der Europäischen Union nach China ist in den jüngsten Handelsdaten erst in Ansätzen sichtbar.

EU-Schweinefleischexporte
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Nach Angaben der Brüssler Kommission haben die 27 Mitgliedstaaten von Januar bis April 2021 insgesamt 2,11 Mio. t Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse - gemessen in Schlachtgewicht - an Drittstaaten verkauft; das waren 412.640 t oder 24,3 % mehr als in der Vorjahresperiode. Nicht enthalten ist darin der Warenverkehr mit dem Vereinigten Königreich, da aktuelle Daten fehlen. Auch die Exporterlöse legten zu; sie erhöhten sich um 585 Mio. Euro beziehungsweise 14,4 % auf 4,64 Mrd. Euro zu. Sowohl die Ausfuhrmenge als auch die Einnahmen lagen auf einem Rekordniveau für das erste Jahresdrittel.

Mit Abstand größter Kunde war China, wohin die EU-Schweinefleischlieferungen gegenüber den ersten vier Monaten 2020 um 177.620 t oder 16,6 % auf annähernd 1,25 Mio. t zunahmen. Eine gewisse Abschwächung der Ausfuhrdynamik war jedoch bereits erkennbar, denn im ersten Quartal hatte der Vorsprung auf das Vorjahresniveau noch bei 26,2 % gelegen. Im März lieferten die EU-Anbieter noch 332.400 t in die Volksrepublik, im April waren es nur noch 291.400 t. Insgesamt erreichte das Chinageschäft mit Schweinefleisch im ersten Jahresdrittel einen Wert von 2,70 Mrd. Euro; das entsprach gut 58 % der gesamten Ausfuhrerlöse.

Flott lief der Absatz von Schweinefleisch und Nebenerzeugnissen in vielen anderen asiatischen Staaten. So orderten die Philippinen in der Gemeinschaft mit 132.310 t mehr als drei Mal so viel Ware wie im ersten Jahresdrittel 2020 und wurden zum zweitwichtigsten EU-Kunden. Zudem konnte die Verkaufsmenge nach Vietnam auf 57.170 t mehr als verdoppelt werden, und die Lieferungen nach Hongkong stiegen um fast ein Drittel auf 91.170 t zu. Lediglich die Verschiffung von Schweinefleisch nach Japan geriet arg ins Stocken und war um 22,5 % auf 105 210 t rückläufig.

Von dem gesteigerten internationalen Interesse an Schweinefleisch profitierte Spanien am meisten; es steigerte seine Drittlandsausfuhren gegenüber den ersten vier Monaten 2020 um 65,3 % auf 811.820 t. Die dahinter rangierenden Dänen konnten sich über ein Exportplus von 24,4 % auf 349.610 t freuen; die Niederlande verbuchten einen Zuwachs von 34,7 % auf 291.420 t. Der einstmals größte EU-Schweinefleischexporteur Deutschland verzeichnete dagegen aufgrund der Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) einen Rückgang seines Drittlandsabsatzes um 54,8 % auf nur noch 173.910 t.

Quelle: AgE
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