Schwache Ernten lassen Weizenpreis steigen

06.07.2018 - 21:21:29

Der Weizenpreis erhielt weiteren Auftrieb durch fallende Weizenernten in Zentral- und Osteuropa, mit einem Minus von wenigstens 3 Mio. t in der EU und von 15 Mio. t in Russland.

Weizenpreis Matif
(c) proplanta

Seit heute Morgen ist der Handelskrieg zwischen den USA und China offiziell eröffnet, China strafte die USA mit gleichfalls hohen Importzöllen für US-Waren im Wert von 34 Mrd. US-Dollar ab, nachdem die Strafzölle der USA gegen China in Kraft getreten waren, soll deren Schwerpunkt auf US-Agrarimporten liegen, wie Sojabohnen und Schweinefleisch. Während die US-Weizenernte zuletzt bessere Erträge und Qualitäten als am Anfang der Ernte hervorbrachte, erreichten die USA mit Exporten von 440.100 t gegenüber 563.700 t in der Vorwoche nur ein mittleres Ergebnis.

In der EU-28 scheinen sich immer pessimistischere Ernteergebnisse zu bestätigen, nachdem auch der Deutsche Bauernverband die deutsche Getreideernte auf nur 41 Mio. t veranschlagte gegenüber 45,6 Mio. t im Vorjahr und auch Frankreichs führendes Analystenhaus Strategie Grains nur 33,2 Mio. mt Weizen gegenüber 36,5 Mio. mt im Vorjahr erwartet. Der gesamte Korridor von Nord- und Ostdeutschland, England, Polen und der Baltic-Raum soll hohe Dürreschäden von der Hitzewelle im Juni davongetragen haben, wurde Weizen vielfach notreif.

Die EU-Kommission senkte bekanntlich ihre Prognose zur EU-Weizenernte um 3 Mio. t auf 137,6 Mio. t, was Paris mir Kursanstieg belohnte. Dabei sollte es nicht bleiben. Exportseitig war der Weizentender über 660.000 t Weichweizen nach Algerien für Frankreich und die EU diese Woche wichtig, wog der Export die Weizenpreise nach oben. Die Weizenpreise ein gutes Niveau erreicht, ob es hält, hängt vom Angebotsdruck in der Ernte wesentlich ab.

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 158,51 EUR/t (Mittwoch: 155,08 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 186,75  EUR/t (Mittwoch: 182,50 EUR/t), für DEZ bei 189,75 EUR/t und für MRZ bei 192,25 EUR/t, was ein Plus von mehr als 4 EUR/t zum Vortag bedeutete. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1685 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Juli zuletzt bei 186,00 EUR/t (Mittwoch: 168,50 EUR/t) FOB Rouen, etwa 184,00 EUR/t (Mittwoch: 176,50 EUR/t) FCA Hamburg/Rostock, rund 187,00 EUR/t (Mittwoch: 177,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 184,00 EUR/t (Mittwoch: 182,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 174,00 EUR (Mittwoch: 172,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 2,00-5,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für Juli bei 186,00 EUR/t (Mittwoch: 180,00 EUR/t) FCA Hamburg. E-Weizen (14,5/280/77) kostete zuletzt 180,00 EUR/t (Mittwoch: 177,00 EUR/t) ab Station Thüringen. Ex Ernte bot der Handel zuletzt 187,00 EUR/t FCA Rheinland (+1,00 EUR/t über MATIF-Notierung September).

Futterweizen wurde für Liefertermin Juli um 185,00 EUR/t (Mittwoch: 181,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 182,00 EUR/t (Mittwoch: 180,00 EUR/t) FCA Holland, rund 179,00 EUR/t (Mittwoch: 174,50 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 175,00 EUR/t (Mittwoch: 174,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 174,00 EUR/t (Mittwoch: 172,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt.
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