RWZ mit stabiler Umsatzentwicklung

27.03.2024 - 16:52:52

Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG hat 2023 nach dem vorhergehenden Ausnahmejahr das zweithöchste operative Ergebnis der Firmengeschichte verbucht.

Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG (RWZ)
(c) Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG (RWZ)

Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main (RWZ) hat im Geschäftsjahr 2023 ihre Unternehmensziele erreicht. Wie der Vorstandsvorsitzende Christoph Kempkes am Mittwoch (27.3.) vor Journalisten in Köln berichtete, belief sich der Umsatz auf 2,968 Mrd. Euro und lag damit nur knapp unter dem Rekordniveau des Vorjahres von 2,995 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) bezifferte Kempkes auf 25,4 Mio. Euro; das war der zweitbeste Wert der Unternehmensgeschichte. Der durch extrem hohe Preise begünstige Vorjahresrekord wurde zwar um 18,6 Mio. Euro verfehlt, die Vergleichskennzahl von 2021 aber um rund 2,4 Mio. Euro übertroffen. Indes erreichte der Gewinn vor Steuern (EBT) mit 45,0 Mio. Euro einen Spitzenwert, der sich allerdings nach Angaben von Kempkes auch aus einem hohen außerordentlichen Erlös aus dem Verkauf des Zentralgebäudes am Kölner Bahnhof ergebe. Dadurch markiere der Konzernjahresüberschuss nach Steuern (EAT) mit 30,2 Mio. EUR ebenfalls einen Rekord, der um 6 Mio. Euro 25% über dem Vorjahreswert rangiere. Laut RWZ-Geschäftsbericht belief sich der Gewinn aus dem besagten Gebäudeverkauf auf 37,5 Mio. Euro.

Erlöse für Agrartechnik und Energie rückläufig

Laut Kempkes waren 2023 alle vier Geschäftssegmente der RWZ profitabel. Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist, entfielen vom Gesamterlös 2,113 Mrd. Euro auf den Agrarhandel, was einem Zuwachs um 46,8 Mio. Euro oder 2,3% entsprach. Auch der Erlös im Einzelhandel legte zu, und zwar um 21,2 Mio. Euro oder  21,6% auf 125 Mio. Euro. Abwärts ging es allerdings mit den Erlösen für Energie und Agrartechnik, nämlich um 83,4 Mio. Euro oder 21,2% auf 308,6 Mio. Euro beziehungsweise um 11,9 Mio. Euro oder 2,7% auf 421,6 Mio. Euro. Der Vorstandschef hob besonders die positive Leistung der Geschäftsfelder Saatgut, Agrartechnik Frankreich sowie den Großhandel mit Betriebsmitteln und Kartoffeln hervor.

RWZ-Finanzvorstand Michael Göthner sieht durch den hohen Vorsteuergewinn unter anderem die Innenfinanzierungskraft im Hinblick auf große Investitionsprojekte in den nächsten Jahren gestärkt. Im Fokus stünden hier die Modernisierung der Standorte und punktuelle Zukäufe in der Agrartechnik sowie bei Energie. „Auch unsere zahlreichen Initiativen im Bereich der regenerativen Landwirtschaft und der erneuerbaren Energien wollen erst einmal bezahlt werden“, erklärte Göthner. Der Hauptversammlung solle eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie vorgeschlagen werden; das entspreche 5 % des Nominalwerts.

Optimistischer Ausblick für 2024

Kempkes zeigte sich mit der Gesamtleistung der RWZ zufrieden, obwohl dem Unternehmen im vierten Quartal 2023 operativ „etwas die Puste ausgegangen“ sei. Derweil mahne die Gesamtkonstellation der Branche mit den Themen hohe Zinsen und Bestände, einem unberechenbaren regulatorischen Umfeld und der weiteren Abnahme der Zahlungsbereitschaft quer durch die Wertschöpfungskette zu einer erhöhten Wachsamkeit. „Deshalb bleiben wir trotz der jüngsten starken Ergebnisse auf dem Teppich, zumal sich die Landwirtschaft in einem schwierigen, von Unsicherheiten geprägten Fahrwasser befindet“, so der Vorstandsvorsitzende.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr prognostizierte Kempkes einen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro bis 3,1 Mrd. Euro, ein EBIT von 27 Mio. Euro bis 29 Mio. Euro und ein EBT von 12 Mio. Euro bis 13 Mio. Euro. Mit Blick auf die politische Lage stellte er fest, dass „man aktuell und auch perspektivisch den viel beschworenen Bürokratieabbau nicht erkennen kann“. Das werde nicht nur bei Landwirten, sondern auch bei Agrarhändlern beträchtliche und unproduktive Ressourcen binden, kritisierte der Firmenchef.

Quelle: AgE
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.