Rübenkampagne 2021/22: Zuckerversorgung in der EU bleibt weiter knapp

12.11.2021 - 17:28:43

Der Zuckerhersteller Pfeifer & Langen blickt zuversichtlich auf die laufende „Rübenkampagne“.

Zuckerrübenkampagne 2021/2022
(c) proplanta

In Deutschland sowie den Benelux-Staaten werde die Ernte über dem Durchschnitt liegen, prognostizierte der Leiter Landwirtschaft des Unternehmens, Dr. Hermann Schmitz, gestern vor Medienvertretern in Jülich. Im Rest von Europe sei hingegen eine durchschnittliche Ernte zu erwarten, und das bei schwächeren Zuckergehalten. Für Deutschland zeigte sich Schmitz optimistisch: „Die am Anfang der Kampagne noch schwachen Zuckergehalte erholen sich langsam. Der goldene Oktober hat geholfen. Insgesamt liegen die Zuckererträge auf dem Niveau des fünfjährigen Durchschnitts“.

Die Rübenanbaufläche ist laut Schmitz von den Landwirten EU-weit gegenüber dem vergangenen Jahr um rund 16.000 ha oder 1,1 % verkleinert worden. Während die Ackerbauern in Frankreich den Anbau erneut deutlich zurückgefahren hätten, sei das Rübenareal in Deutschland wieder leicht ausgedehnt worden. In Polen habe es hingegen keine nennenswerte Veränderung gegeben.

Für die aktuelle Kampagne erwartet Pfeifer & Langen nach den dürrebedingten Rückgängen in den Vorjahren eine höhere Zuckerproduktion in der EU-27. Das Gesamtaufkommen werde einschließlich Isoglukose voraussichtlich bei 16,7 Mio. t liegen, nach 15,1 Mio. t im Vorjahr. Bei einem anvisierten Gesamtverbrauch von 17 Mio. t dürfte die Zuckerversorgung allerdings weiter knapp und die Gemeinschaft damit Nettoimporteur bleiben. Aufgrund einer zu erwartenden Normalisierung des öffentlichen Lebens im Rahmen der Covid-Pandemie und einer generellen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation rechnet Schmitz für 2021/22 mit einer Stabilisierung der Nachfrage.

Angesichts der eher knappen Versorgung sieht das Unternehmen die Marktpreise für Zucker im Aufwind. Im August dieses Jahres habe der Preis - nach einer längeren Seitwärtsbewegung - im EU-Durchschnitt erstmals wieder die Schwelle von 400 Euro/t überschritten, und für September seien 408 Euro/t gemeldet worden. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2019 habe der Preis für Zucker um fast 100 Euro/t zugelegt. In den Kernerzeugerländern Frankreich, Deutschland und Benelux habe dieser im September mit 399 Euro/t leicht unter dem EU-Durchschnitt gelegen. Mit Blick auf die Erntesituation und die Marktlage machte Schmitz den Landwirten Hoffnung. „Der Rübenpreis für 2021 wird besser als 2020“, so seine Einschätzung.

Quelle: AgE
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