Rohölpreis: Brent fällt nach Anstieg auf 55,82 USD/Barrel zurück

23.02.2017 - 11:18:57

Der Rohölmarkt drehte zur Wochenmitte wieder deutlich zurück. Rohöl der Nordseesorte Brent kostete heute Abend mit 55,82 USD/Barrel aber dennoch 0,3 % mehr als letzte Woche Mittwoch von 55,64 USD/Barrel.

Ölpreis
(c) Georgi Roshkov - fotolia.com

Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 53,54 USD/Barrel um 1,3 % über dem Niveau der Vorwoche von 52,85 USD/Barrel. Wegen des Feiertages Presidents Day in den USA gab es keine Informationen zu der Entwicklung der Rohölbestände in den USA.

Zuletzt stiegen die Rohöllagerbestände in den USA aber weiter an. Die  Energy Information Administration (EIA) meldete letzte Woche, dass die US-amerikanischen Ölreserven gegenüber der Vorwoche kräftig um 9,6 Mio. Barrel angestiegen sind. Damit stiegen die Vorräte das sechste Mal hintereinander. Dabei fielen die Bestände bei Heizöl und Diesel um 0,7 Mio. Barrel und stiegen für Benzin um 2,8 Mio. Barrel zu. Die Rohölimporte der USA verringerten sich um 0,9 auf 7,5 Mio. Barrel/Tag. Die inländischen Ölfördermengen blieben unverändert bei 8,98 Mio. Barrel/Tag stehen. Noch im Vorjahr betrug die Ölfördermenge 9,1 Mio. Barrel/Tag. Die Produktnachfrage ist flau. Vermutlich wird sich daran diese Woche wenig getan haben.

OPEC-Generalsekretär Barkindo ist zuversichtlich, was die Quotentreue der OPEC-Länder angeht. Er hält eine Einhaltung von weniger als 100 % für nicht akzeptabel, wurden im Januar bereits 90 % Quoteneinhaltung geschafft. Saudi-Arabien unterstreicht dieses Ziel. Bislang ist der Punkt noch nicht erreicht, ein Haupt-Problempunkt steckt dabei in den eigenen Reihen. Im Januar hat Libyen seine Ölförderung um 65.000 Barrel/Tag gesteigert und Nigeria um 102.000 Barrel/Tag. Auch konnte der Iran seine Rohölproduktion um 50.000 Barrel/Tag erhöhen. Diese drei Länder dürfen ihre Mengen in den kommenden Monaten weiter steigern. Hierbei wird die Produktionserhöhung des Iran mit Argwohn betrachtet.

Fazit: Die OPEC-Staaten halten die Quoten zur Drosselung der Erdölförderung zu 90 % ein. Libyen, Nigeria und der Iran steigern dagegen ihre Rohölfördermengen, was Argwohn bei anderen OPEC-Ländern auslöst. Zudem lassen wieder belebte Fracking-Industrie in den USA sowie Reaktivierung und Ausbau von Rohöl-Pipelines von Kanada bis zur Golf-Küste kaum Chancen für einen Preisanstieg bei Rohöl erwarten.

Quelle: proplanta
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