Rapssaat: Getreiderat erwartet global einen Anbaurückgang

14.01.2023 - 05:12:26

Die weltweite Rapsfläche dürfte zur Ernte 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr leicht eingeschränkt werden. Der Internationale Getreiderat (IGC) in London veranschlagt das betreffende Erntereal jetzt auf voraussichtlich 40,2 Mio. ha; das wären 600.000 ha oder 1,5 % weniger als 2022/23.

Rapsanbaufläche
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Dabei dürften Flächenzuwächse in Europa und der Schwarzmeerregion die Einschränkung in anderen Regionen einschließlich Asien und Ozeanien nicht ausgleichen. Dennoch wäre dies die zweitgrößte Rapsanbaufläche aller Zeiten.

Nach Einschätzung der Londoner Experten haben die Landwirte in der Europäischen Union für die kommende Ernte auf insgesamt rund 6 Mio. ha Raps gesät; das wären 100.000 ha oder 3,3 % mehr als im Vorjahr. Im Einzelnen wird dabei für Deutschland und Frankreich von einem größeren Areal ausgegangen. Als Begründung werden die positiven Nachfrageaussichten und attraktiven Erzeugerpreise angeführt. Der Zustand der meisten Winterkulturen in der Gemeinschaft sei Ende 2022 gut gewesen. Die Kälteperiode in Westeuropa in der ersten Dezemberhälfte dürfte die optimistischen Aussichten laut IGC nicht beeinträchtigt haben.

Die Rapsfläche in der Ukraine veranschlagt der Getreiderat auf 1,3 Mio. ha; das entspräche im Vergleich zum Vorjahr einer Ausweitung um 1,6 %. In dem kriegsgebeutelten Land seien die meisten Winterkulturen in einem guten Zustand. Das Risiko von Frostschäden werde als minimal eingeschätzt.

Für Kanada sehen die Londoner Fachleute den Anbau von Canola zur diesjährigen Ernte auf dem Vorjahresniveau von 8,6 Mio. ha. Derweil dürften die australischen Landwirte die Rapsfläche im Vorjahresvergleich um etwa 300.000 t auf 3,3 Mio. ha einschränken, was aber noch dem Niveau des langjährigen Mittelwertes entspräche. Allerdings weist der IGC darauf hin, dass diese Prognosen noch mit großer Unsicherheit behaftet seien. Die Anbauentscheidungen der kanadischen und australischen Farmer dürfte nämlich noch deutlich vom weiteren Verlauf der Witterung und der Preise für die schwarze Ölfrucht beeinflusst werden.

Derweil verzeichnete die Pariser Terminbörse am 13.1.2023 gegen 15.30 Uhr für den Rapsfuture mit Fälligkeit im November 2023 einen Kurs von 569 Euro/t. Damit wurde dieser Kontrakt auf neuerntige Ware gegenüber dem Future auf alterntigen Raps zur Lieferung im Februar 2023 mit einem Aufschlag von lediglich 4 Euro/t gehandelt.

Quelle: AgE/kk
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