Rapsmarkt: Zurückhaltende Abgabebereitschaft der Erzeuger

18.08.2021 - 14:31:07

Die Abgabebereitschaft der deutschen Rapserzeuger beschränkt sich nach Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin derzeit vorrangig auf vertraglich gebundene Mengen.

Raps
(c) proplanta

Wie die Förderunion heute weiter berichtete, liefern die Landwirte ihren Raps teilweise sogar direkt an die Ölmühlen. Derweil lagere der überwiegende Teil der Bauern die Ware ein. Nur sehr vereinzelt würden die zuletzt deutlich gestiegenen Gebote wahrgenommen, um neuerntige Partien zu verkaufen oder schon Kontrakte „ex Ernte“ 2022 abzuschließen. Mit den Ergebnissen der diesjährigen Ernte seien die Erzeuger nicht vollends zufrieden; sowohl die Erträge als auch Ölgehalte seien nicht so hoch wie erwartet ausgefallen.

Der UFOP zufolge, die sich dabei auf Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) beruft, wird prompte Ware frei Erfasserlager in allen Regionen aktuell mit mehr als 500 Euro/t bewertet. Der durchschnittliche Rapspreis sei in der vergangenen Woche um fast 11 Euro auf 515 Euro/t gestiegen; das seien 43 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings gebe es weiterhin eine weite Preisspanne zwischen den einzelnen Regionen; diese reiche von 490 Euro/t bis 535 Euro/t frei Lager. Für Rapssaat aus der Ernte 2022 sei zuletzt ein mittlerer Erzeugerpreis von 444 Euro/t registriert worden. Besprochen würden Preise zwischen 422 Euro/t und 453 Euro/t.

Die UFOP begründet die zurückhaltende Abgabebereitschaft der Erzeuger mit den Erfahrungen bei der Vermarktung der Ernte 2020; damals hätten die Landwirte zu früh und zu viel Ware verkauft. Das aktuelle Niveau der Erzeugerpreise sei auch erforderlich, um die geringeren Erträge und die zugleich höheren Aufwendungen für den Pflanzenschutz zu kompensieren. Das aktuelle Vermarktungsjahr gebe damit die notwendige Preisentwicklung für alle Kulturarten vor, wenn der Ackerbau als Folge der Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission an Produktivität verliere.

Wenn die „pauschalen“ Vorschläge der Kommission trotz aller kritischen Hinweise in aktuellen Studien zur Folgenabschätzung tatsächlich umgesetzt werden, dann muss außerdem nach Ansicht der UFOP vorher ein wirksamer Außenschutz eingeführt werden. Anderenfalls werde das „Ambitionsniveau“ der Gemeinschaft durch Importe aus Drittstaaten unterlaufen, warnte die Förderunion.

Quelle: AgE
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.