Rapsmarkt: Importe der Europäischen Union kräftig gestiegen

13.10.2022 - 12:11:33

Trotz einer deutlich höheren Eigenproduktion sind die Rapseinfuhren der Europäischen Union zu Beginn der laufenden Saison erheblich höher ausgefallen als im Vorjahr.

Rapsimport
(c) proplanta

Laut Angaben der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) wurden im Zeitraum 1. Juli bis 2. Oktober 2022 insgesamt fast 1,7 Mio. t Rapssaat importiert, was einer Steigerung von gut 40 % zur Menge in der Vorjahresperiode entsprach. Im Vergleich zur Saison 2020/21 fielen die Einfuhren aber um 1,5 % kleiner aus.

Wie die UFOP weiter feststellte, belief sich die diesjährige europäische Rapsernte nach Recherchen der Agrarmarkt Informations-GmbH auf rund 18,8 Mio. t. Demnach wurden etwa 11 % mehr von der schwarzen Ölfrucht eingebracht als 2021. Der Gesamtbedarf der Ölmühlen in der Europäischen Union wird jedoch auf rund 23,3 Mio. t Rapssaat geschätzt. Die EU-Kommission geht deshalb der Förderunion zufolge von einem Importbedarf aus Drittländern in Höhe von 4,5 Mio. t Raps in dieser Saison aus; das wären aber 1,1 Mio. t weniger als 2021/22.

Dabei sind laut der UFOP deutliche Verschiebungen bei den Handelsströmen zu erwarten. Wie in den Vorjahren ist die Ukraine wichtigster Lieferant. Die Rapsimporte von dort nahmen nach Angaben der AMI trotz des anhaltenden Kriegsgeschehens in der Berichtsperiode um 40 % auf 0,94 Mio. t zu. Die Rapslieferungen aus Australien erhöhten sich sogar um 107 %, und zwar auf 0,60 Mio. t. Auch der Import aus Kanada gewann nach den dort kräftigen Ertragseinbußen im vergangenen Dürrejahr nun wieder an Bedeutung; allerdings sind die Mengen überschaubar. Eingeführt wurden etwa 40.000 t kanadische Rapssaat, ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Quelle: AgE/ri
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