Rapsfläche in Europa: Uneinheitliche Entwicklung in wichtigen Anbauländern

03.08.2021 - 16:50:49

Der Rapsanbau in wichtigen europäischen Anbauländern hat sich in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr recht uneinheitlich entwickelt.

Rapsanbau
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Wie die Kleffmann Digital RS GmbH in Lüdinghausen heute mit Verweis auf die aktuellen Ergebnisse ihres „CropRadars“ im Einzelnen berichtete, erreicht das betreffende Areal in Polen einen Rekord von 1,050 Mio. ha. Dies wäre im EU-Ländervergleich die größte Rapsfläche, so dass Deutschland auf den zweiten Platz verdrängt würde.

Bei dieser positiven Entwicklung habe wahrscheinlich Polens Notfallgenehmigung für neonikotinoidgebeiztes Saatgut eine wichtige Rolle gespielt, so die Kleffmann-Experten. In der Folge seien die Pflanzen dort weniger vom Rapserdfloh befallen gewesen als in anderen europäischen Ländern. Die EU-Kommission hatte die polnische Rapsfläche Ende Juli auf lediglich 986.000 ha beziffert.

Die Rapsfläche in Deutschland veranschlagt Kleffmann nun auf 980.000 ha. Den Lüdinghausener Fachleuten zufolge wäre das im Vergleich zur vorherigen Saison nur eine „marginale“ Ausweitung. Allerdings dürften hier nach ihrer Einschätzung die Erträge größer ausfallen als in den vergangenen zwei Jahren. Von der Brüsseler Kommission war die bundesdeutsche Rapsfläche zuletzt auf 998.000 ha geschätzt worden, nach 958.000 t im vergangenen Jahr.

Derweil dürften die französischen Landwirte das Rapsareal laut „CropRadar“ auf insgesamt 915.000 ha eingeschränkt haben. Nachdem sie die Aussaatflächen bereits im Herbst 2020 verkleinert hätten, habe ein Kälteeinbruch Anfang April große Schäden in den Kulturen verursacht. Die EU-Kommission veranschlagt das französische Rapsareal aktuell auf 986.000 ha.

Eine „unerwartet große“ Rapsfläche von 540.000 ha registrierte Kleffmann in Rumänien; das wären den Analysten zufolge 190.000 ha mehr als 2020. Vor allem in der Region Süd-Muntenia sei das Areal kräftig ausgeweitet worden. Dort hätten viele Landwirte noch im vergangenen Oktober die schwarze Ölfrucht ausgesät. Die EU-Kommission bezifferte das rumänische Rapsareal zuletzt auf lediglich 441.000 ha.

Derweil verzeichnete das CropRadar für die Ukraine, den wichtigsten Rapslieferanten der EU, eine Anbaufläche von 1,126 Mio. ha. Dagegen hätten zahlreiche andere Analysten mit einer Einschränkung auf weniger als 1 Mio. ha Raps gerechnet, betonte Kleffmann. Das Kiewer Landwirtschaftsministerium schätzte die betreffende Fläche Ende Juli auf 1,016 Mio. ha.

Quelle: AgE
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