Raiffeisenverband schraubt Prognose für Ernte 2021 herunter

14.07.2021 - 12:13:45

Mit Blick auf die Witterungsextreme der vergangenen Woche hat der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) seine Prognose für die diesjährige Getreideernte im Vergleich zum Vormonat auf ein durchschnittliches Gesamtergebnis in Höhe von 43,8 Mio. t verringert.

Ernteprognose DRV 2021
(c) proplanta

Das sind immerhin 400.000 t weniger als in der Juni-Prognose. Beim Raps hält der Verband allerdings an seiner bisherigen Schätzung von 3,7 Mio. t fest.

„Die Niederschläge kamen in vielen Regionen gerade noch rechtzeitig für die Kornfüllungsphase des Weizens. Im Osten haben Hitze und Trockenheit allerdings Spuren hinterlassen“, erläuterte der DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Darüber hinaus hätten den Beständen vielerorts Sturm, Hagel und Starkregen zugesetzt. Die Folge seien beschädigte Pflanzen und Lagergetreide, was das Dreschen erschweren dürfte.

Nach Angaben des Raiffeisenverbandes hat die diesjährige Getreideernte bundesweit vor rund zehn Tagen mit der Wintergerste begonnen, musste aber immer wieder durch die zum Teil massiven Niederschläge unterbrochen werden. In manchen Regionen sei innerhalb weniger Tage so viel Regen gefallen wie sonst in einem Vierteljahr. Deshalb könnten die Böden kaum mit schweren Erntemaschinen befahren werden. Erschwerend komme hinzu, dass die für einen raschen Erntefortschritt erforderliche längere Trockenphase derzeit nicht in Sicht sei. Vielmehr müsse aktuell und für die kommenden Tage in weiten Teilen Deutschlands mit ganz erheblichen Niederschlägen gerechnet werden.

„Sollte sich das regnerische Wetter fortsetzen, befürchten wir eine lange und schwierige Ernte“, erklärte Seedler. Ihm zufolge könnte sich dies auch in den Qualitäten niederschlagen, da feuchtes und schwülwarmes Wetter optimale Bedingungen für Bakterien und Pilze bietet, die die Kulturpflanzen schädigen können. Welche Qualitäten letztendlich gedroschen würden, werde daher vom Wetter in den kommenden Wochen abhängen, so der DRV-Experte. Im Augenblick sei es aufgrund des geringen Erntefortschritts noch nicht möglich, dahingehend belastbare Aussagen zu treffen.

Quelle: AgE
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