Produktionswert der Landwirtschaft: Zuwachs aufgrund höherer Getreide- und Rohmilchpreise

15.12.2021 - 21:03:00

Der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft ist in diesem Jahr gestiegen. Grund dafür waren die höheren Getreide- und Rohmilchpreise.

Gesamtwert der landwirtschaftlichen Produktion 2021
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Laut vorläufigen, heute vorgelegten Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) wird sich der Gesamtwert der landwirtschaftlichen Produktion 2021 auf rund 59,6 Mrd. Euro belaufen; das wären 3,6 % mehr als im Vorjahr.

Für die pflanzliche Erzeugung wird hierbei ein Anstieg des Produktionswerts um fast 8,0 % auf 29,7 Mrd. Euro erwartet. Der Wert der Tierproduktion liege mit voraussichtlich 26,4 Mrd. Euro nahezu auf dem Niveau der Vorjahre, berichtete das BZL. In der Fleischproduktion werde mit geschätzten 13,7 Mrd. Euro das Vorjahresergebnis aber um 5,2 % verfehlt. Ausschlaggebend hierfür seien eine um 1,7 % kleinere Schlachtmenge und im Mittel um 3,6 % niedrigere Schlachtviehpreise als 2020.

Deutschlands Getreidebauern holten den BZL-Angaben zufolge 2021 eine etwa ebenso große Ernte ein wie im Vorjahr und profitierten von nachfragebedingt höheren Preisen. Insgesamt dürfte sich der Verkaufserlös bei Getreide gegenüber 2020 um 42 % auf 7,0 Mrd. Euro erhöhen. Dagegen litt der Kartoffelmarkt bei einer insgesamt normalen Rodemenge unter den coronabedingten Nachfrageeinbrüchen. Der betreffende Produktionswert wird mit knapp 1,6 Mrd. Euro wohl um ein Drittel niedriger ausfallen als 2020. Die Erzeugung von Körnermais blieb 2021 mit 3,6 Mio. t um etwa ein Fünftel unter der Vorjahresmenge. Gute Preise ließen den Produktionswert aber um geschätzte 7 % auf 793 Mio. Euro steigen.

Deutschlands Schweineproduktion litt laut BZL unter den Folgen sowohl der Corona-Pandemie als auch der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Der Durchschnittspreis für das Jahr 2021 wird auf 1,38 Euro/kg Schlachtgewicht prognostiziert; das wären 14,4 % weniger als 2020. Bei einem im Vorjahresvergleich um 1,2 % gesunkenen Schlachtvolumen wird der Produktionswert auf 6,4 Mrd. Euro und damit um 15,3 % niedriger als im Vorjahr veranschlagt.

Für die Rinderhaltung rechnet das Bundesinformationszentrum mit einer preisbedingten Steigerung des Produktionswertes auf 3,8 Mrd. Euro, bei Geflügel mit einem mengenbedingten Rückgang um 7,9 % auf 2,3 Mrd. Euro. Die Milcherzeugung sei 2021 zwar voraussichtlich um rund 2 % zurückgegangen, Preissteigerungen dürften den Produktionswert aber um 4,5 % auf 11,3 Mrd. Euro erhöhen, so das BZL. Für die deutsche Eiererzeugung geht es von einer Abnahme des Produktionswertes um 4,2 % auf rund 1,0 Mrd. Euro aus, und zwar wegen des zuletzt negativen Preistrends bei konstanter Erzeugung.

Quelle: AgE
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