Preisrutsch für Sojabohnen aus der Ukraine erwartet

09.09.2018 - 05:53:47

Ukrainische Sojabohnen dürften sich wegen steuerlicher Vergünstigungen für die dortigen Exporteure am Weltmarkt bald deutlich verbilligen.

Sojabohnen
(c) flariv - fotolia.com

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko unterzeichnete am Donnerstag vorvergangener Woche (30.8) ein Gesetz, das die Mehrwertsteuererstattung beim Export von Sojabohnen und Raps wieder einführt. Die Regelung begünstigt Agrarunternehmen, die die Pflanzen selbst anbauen und selbstständig im Ausland vermarkten. Agrarhändler rechnen nun nach einem Bericht von latifundist.com mit einem Rückgang der Ausfuhrpreise für ukrainische Bohnen um10 %.

Am Dienstag vergangener Woche (4.9.) belief sich der Binnenmarktpreis für Sojabohnen auf 10.610 UAH/t (322 Euro) einschließlich Mehrwertsteuer. Die Ukraine produzierte 2017 rund 3,9 Mio. t Bohnen, und im Zeitraum September 2017 bis August 2018 wurden etwa 2,7 Mio. t exportiert. Davon gingen rund 30 % in die EU, die damit der wichtigste Kunde war, gefolgt von der Türkei und Weißrussland.

Unterdessen steht die Gewinnmarge der ukrainischen Ackerbauern kostenbedingt weiter unter Druck. Das Statistikamt der Ukraine bezifferte den Kostenanstieg von Januar bis Juli 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Pflanzenbau auf 12,9 %. Im vergangenen Jahr waren die Kosten im Vergleich zu 2016 um 21,8 % gestiegen. Nach Angaben des ukrainischen Institutes für Bodenschutz vom Montag vergangener Woche (3.9.) hat sich derweil die Verfügbarkeit von Düngemitteln verschlechtert: Die Agrarproduzenten verfügten nur über 64 % der eigentlich benötigten Düngermenge von 731.900 t. Zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt habe die Vergleichskennzahl noch bei 72 % gelegen.

Umrechnungskurs: 1 UAH = 0,0304 Euro

Quelle: AgE
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