Orangensaftkonzentrat wird knapp

14.07.2023 - 12:38:24

Orangensaftkonzentrat wird infolge weltweit schlechter Ernten knapp und wohl schon bald teurer. Davor hat heute der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) heute gewarnt.

Orangensaft
(c) proplanta

„Wir befinden uns in der schwierigsten Situation seit mehr als 50 Jahren“, erklärte VDF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Eindeutige Tendenzen hin zu einer Verteuerung von Orangensaftkonzentrat seien bereits auf dem Weltmarkt zu erkennen.

Als einen Grund für die Rohstoffverknappung nannte der Verband den massiven Einbruch der Orangenproduktion in Florida, weltweit einem der wichtigsten Anbaugebiete. Hurrikans und die Ausbreitung der gefährlichen Pflanzenkrankheit Citrus Greening führten 2022/23 voraussichtlich zu einem Absacken der Erntemenge auf nur noch 16 Millionen Kisten; das wären 62 % weniger als im Vorjahr. Und bereits damals habe man mit insgesamt 41 Millionen Kisten eine sehr kleine Ernte eingeholt. Das Mittel der Produktionsmenge in den Jahren 2012/13 bis 2021/22 lag bei rund 76 Millionen Kisten.

Das Defizit kann laut dem VdF auch nicht von Brasilien ausgeglichen werden, dem weltweit größten Produzenten von Orangensaftkonzentrat und wichtigsten Lieferanten der Europäischen Union. Brasilien habe in den zurückliegenden Jahren schwache bis knapp durchschnittliche Erntemengen von 269 Millionen bis 314 Millionen Kisten eingefahren. Dadurch seien die Lagerbestände bis Ende Juni 2023 praktisch auf null gesunken. Und in der aktuellen Ernte 2023/24 sei witterungsbedingt mit einer Produktion von nur 309 Millionen Kisten zu rechnen.

Auch Mexiko und Spanien können nach Einschätzung des Verbandes die angespannte Marktsituation nicht entlasten, weil dort die Ernteerträge witterungsbedingt ebenfalls nur unterdurchschnittlich ausfallen.

Quelle: AgE/lu
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