Österreich: Landwirtschaftskammer erwartet durchschnittliche Erträge

06.07.2021 - 11:49:52

Österreich Ackerbauern steuern nach der Rekordernte 2020 mit dem diesjährigen Aufkommen wieder in Richtung Durchschnitt.

Ernteprognose 2021 Österreich
(c) proplanta

Die Getreideerzeugung 2021 dürfte insgesamt um 7 % unter dem Vorjahresergebnis liegen, während der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre voraussichtlich um 5 % unterschritten wird. Davon geht die Landwirtschaftskammer Österreich in ihrer aktuellen Ernteschätzung aus. Die Ursache dafür seien nicht nur die gegenüber 2020 um insgesamt 5 % verkleinerten Anbauflächen, sondern auch kühle Temperaturen im Frühjahr mit einer verzögerten Entwicklung der Pflanzen und die Trockenheit im Juni, erläuterte der Vorsitzende des Ausschusses für Pflanzenproduktion der Landwirtschaftskammer, Nikolaus Berlakovich, gestern in Wien.

Das Wetter und auch fehlender Pflanzenschutz hätten bei einigen Kulturen zu einer weiteren Veränderung der Anbauflächen geführt, berichtete Berlakovich. Im Frühjahr angebaute Kulturen wie Mais, Sojabohnen, Kürbis und Sommergerste hätten zunächst unter den kühlen Temperaturen gelitten; mittlerweile setzten ihnen Trockenheit und Hitzetage zu. Das Wetter in den nächsten Tagen und Wochen werde daher entscheidend für die Qualität der meisten Getreidekulturen sein.

Eingeschränkt haben Österreichs Landwirte auch den Anbau von Raps. Schädlinge wie der Erdfloh hätten vielfach zu einem Umbruch von befallenen Flächen geführt, erklärte Berlakovich dazu. Das Rapsareal belaufe sich auf etwas mehr als 28.000 ha. Bei Wintergerste sei die Anbaufläche ebenfalls verkleinert worden, da ein fungizides Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Ramularia-Blattfleckenkrankheit nicht mehr eingesetzt werden könne.

Gewinner in der Anbaustatistik sind Berlakovich zufolge die Zuckerrüben, deren Fläche auf rund 38.000 ha ausgeweitet wurde. Dazu maßgeblich beigetragen hat die Entscheidung zum Weiterbetrieb der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf. Mit Sojabohnen wurde laut Berlakovich eine Rekordfläche von mehr als 75.000 ha gedrillt, und auch der Ölkürbis schlägt in diesem Jahr mit 37.800 ha den bisherigen Flächenrekord von 2016. Zudem würden auf 25.000 ha Sonnenblumen angebaut, stellte der frühere Landwirtschaftsminister weiter fest. Hafer könne als Sommerkultur profitieren, und auch der Hartweizenanbau habe zugelegt.

Quelle: AgE
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