Ölsaaten: EU importiert deutlich weniger Raps

27.10.2023 - 12:20:37

Die Europäische Union hat vom 1. Juli bis zum 15. Oktober 2023 insgesamt lediglich 1,23 Mio. Tonnen Rapssaat aus Drittländern bezogen.

Rapsimporte EU 2023
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Das waren 38% weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mit Verweis auf aktuelle Daten der EU-Kommission und eine Analyse der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) heute mitteilte. Als Ursachen für den deutlichen Rückgang werden vor allem der Ausstieg Russlands aus dem Schwarzmeer-Abkommen mit der Ukraine Mitte Juli und der von einzelnen EU-Ländern verhängte Importstopp für ukrainische Ware angeführt.

Transportkosten deutlich höher

Zwar blieb die Ukraine mit 683.000 Tonnen Rapssaat im Berichtszeitraum der wichtigste Lieferant der Gemeinschaft. Das waren aber 46% weniger als die von Juli bis Mitte Oktober 2022 in die EU exportierte Menge. Seit dem Ende des Getreideabkommens müssten ukrainische Güter über Straßen, Schienen und die Donau ausgeführt werden. In der Folge seien die Transportkosten erheblich gestiegen, so die UFOP. Die Alternativrouten zum Seeweg würden zwar stetig ausgebaut, und Brüssel unterstütze eine zügige Abwicklung. Allerdings verhindere der Importstopp einzelner EU-Länder umfangreichere Lieferungen.

Moldawien ist Transitland

Zweitwichtigstes Bezugsland der EU für Raps war im Berichtszeitraum Australien mit einer Menge von 283.000 Tonnen; das bedeutete im Vorjahresvergleich ein Minus von 51%. Dagegen weitete die Nummer drei - Moldawien - seine Lieferungen um 442% auf gut 181.000 Tonnen aus. Allerdings stammt diese Ware hauptsächlich aus der angrenzenden Ukraine stammen, denn die moldawischen Landwirte ernteten 2023 insgesamt nur 65.000 Tonnen der schwarzen Ölfrucht.

Quelle: AgE/kk
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