Ökolandbau: COPA und COGECA pochen auf Stärkung der Absatzförderung

02.07.2021 - 16:45:48

Ihre Forderung nach einer stärkeren Absatzförderung für ökologisch erzeugte Produkte haben die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) bekräftigt.

Biologische Landwirtschaft
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Wie die beiden Dachverbände in einem gestern vorgelegten Positionspapier zum Aktionsplan zur Förderung der ökologischen Produktion, den die EU-Kommission im März präsentiert hatte, betonen, bedarf es hierbei eines „robusten und marktorientierten“ Ansatzes. Dies gelte vor allem vor dem Hintergrund der Farm-to-Fork-Strategie, in der ein Anteil der ökologisch bewirtschafteten Anbaufläche von insgesamt 25 % in der EU bis zum Jahr 2030 zum Ziel gesetzt werde. Derzeit betrage der Anteil erst 8,5 %.

Laut COPA und COGECA ist eine größere Nachfrage nach Bioprodukten notwendig, um die Wirtschaftlichkeit der ökologischen Landwirtschaft aufrechtzuerhalten beziehungsweise einen Einbruch der Erzeugerpreise zu verhindern und bereits getätigte Investitionen zu schützen. Zudem müssten die Gesetzgeber sicherstellen, dass die Entwicklung des europäischen Ökomarktes nicht durch eine zunehmende Konkurrenz aus Drittländern abgewürgt werde. Dies würde den Agrarsektor schwächen, dem in den nächsten Jahren ohnehin zusätzliche Anstrengungen abverlangt würden.

Die Dachverbände mahnen außerdem eine Stärkung der gesamten Wertschöpfungskette an. Wichtig sei eine solide, faire und effiziente Versorgungskette, deren Anstrengungen von der Politik anerkannt und unterstützt würden. Ein besonderes Augenmerk legen COPA und COGECA auf die 2022 in Kraft tretende neue EU-Ökoverordnung. Hier müsse die Kommission „besondere Aufmerksamkeit“ den Auswirkungen der Neuregelung auf die Produktion schenken. Auch auf mögliche neue Probleme, die durch die Vorschriften ausgelöst werden könnten, müsse man vorbereitet sein, heißt es in dem Positionspapier.

Die beiden Dachverbände heben hervor, dass der Ökolandbau ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Aspekten der Nachhaltigkeit schaffe, indem er bei seinen Produktionsweisen einen besonderen Schwerpunkt auf den Schutz von Böden, Wasser und der Artenvielfalt sowie auf den Tierschutz lege. Nichtsdestoweniger würden Maßnahmen zur Verbesserung des verwendeten Betriebsmittelangebots begrüßt. Gleiches gelte im Hinblick auf die dringend nötige Forschungs- und Innovationsarbeit, um den gewollten höheren Anteil an ökologischer Landwirtschaft zu erreichen.

Quelle: AgE
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