Obstblüte in Frankreich: Starke Schäden durch Frosteinbrüche befürchtet

05.04.2022 - 19:17:18

In Frankreich hat es in den vergangenen Nächten teils heftige Frostereignisse gegeben.

Obstblüte
(c) proplanta

Nach ersten Einschätzungen ist der Wintereinbruch landesweit allerdings nicht so schwerwiegend ausgefallen wie im vergangenen Jahr; genauere Informationen zu den Schäden in der Landwirtschaft liegen aber noch nicht vor. Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes (Météo France) wurden in der Nacht zu Montag die tiefsten Temperaturen für April seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947 gemessen. Im Département Marne fiel die Temperatur um 9,3 °C unter den Gefrierpunkt; im Département Indre wurde ein Tiefstwert von Minus 5,6 °C gemessen.

Die Regierung rechnet in erster Linie mit Schäden im Obstbau und insbesondere für die Erzeuger von Steinobst. Premierminister Jean Castex sicherte den Betroffenen bereits Unterstützung zu. Sollten die Verluste hoch ausfallen, werde der Staat - wie schon im vergangenen Jahr - umfangreiche Hilfsgelder zur Verfügung stellen. Der Regierungschef hat bereits nach eigenen Angaben Landwirtschaftsminister Julien Denormandie angewiesen, die Anerkennung der Frosteinbrüche als Naturkatastrophe zu prüfen. Sofern die Situation es erfordere, werde die Regierung außerdem Soforthilfen für die am stärksten betroffenen Regionen zur Verfügung stellen.

Nach einer ersten Einschätzung des französischen Bauernverbandes (FNSEA) müssen insbesondere die Obstbauern im Südwesten des Landes mit Schäden rechnen. Neben Steinobstkulturen sollen auch Äpfel und Weinberge betroffen sein. Schon im vergangenen Jahr hatten mehrere aufeinanderfolgende Frosteinbrüche in Frankreich schwere Schäden im Obst- und Weinbau angerichtet, die Teils drastische Ernteeinbrüche zur Folge hatten.

Quelle: AgE
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