Obstbau: Schwache Kirschenernte erwartet

30.06.2021 - 17:19:49

Die deutschen Obstbaubetriebe werden in diesem Sommer wahrscheinlich eine deutlich kleinere Kirschenernte einfahren als in der vergangenen Saison.

Kirschenernte
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute auf Grundlage einer ersten Schätzung mitteilte, rechnen die Betriebe mit einer Gesamterntemenge für Süß- und Sauerkirschen von 45.800 t; das wäre gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 8,4 %, während das Zehnjahresmittel von 2011 bis 2020 um 4,4 % unterschritten würde. Laut Destatis hatten Spätfröste sowie Hagel- und Starkregenereignisse im Frühjahr vielerorts zu Schäden in den Obstanlagen geführt.

Das Pflückergebnis bei Süßkirschen soll den Wiesbadener Statistikern zufolge in diesem Jahr mit knapp 34.700 t voraussichtlich um 5,8 % niedriger ausfallen als 2020. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegt die erwartete Erntemenge jedoch um 6,0 % höher, was insbesondere auf die vergleichsweise geringen Mengen der Jahre 2012, 2013 und 2017 zurückzuführen ist. Der bundesdeutsche Anbauschwerpunkt befindet sich in Baden-Württemberg, wo Süßkirschen auf fast 2.800 ha angebaut werden. Dies entspricht etwa 45,8 % der gesamten Produktionsfläche von hierzulande 6.000 ha.

Die erwartete Sauerkirschenernte in Höhe von 11.100 t dürfte das Vorjahresergebnis von 13.200 t voraussichtlich deutlich um 15,8 % unterschreiten. Das Zehnjahresmittel würde damit sogar um 26,8 % verfehlt. Dies ist laut Destatis unter anderem auf die deutlich verkleinerten Anbauflächen zurückzuführen. Im aktuellen Berichtsjahr werden bundesweit auf 1.800 ha Sauerkirschen angebaut; vor zehn Jahren waren es mit 2.900 ha noch fast 60 % mehr. Das Bundesland mit dem größten Produktionsareal ist Rheinland-Pfalz mit 560 ha, gefolgt von Sachsen mit 360 ha und Baden-Württemberg mit 280 ha.

Quelle: AgE
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