Niederlande mit Rekorderlös im Agrarexport

07.03.2024 - 08:36:47

Fast 124 Mrd. Euro wurden 2023 von dem Nachbarland mit der Ausfuhr von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln eingenommen.

Agrarexporte Niederlande
(c) proplanta

Der Wert der niederländischen Ausfuhren von Agrarprodukten und Nahrungsmitteln hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand markiert. Wie aus aktuellen Schätzungen der Universität Wageningen und der niederländischen Statistikbehörde (CBS) hervorgeht, legten die betreffenden Erlöse im Vergleich zu 2022 um etwa 2 Mrd. Euro oder 1,6 % auf insgesamt rund 123,8 Mrd. Euro zu. Ausschlaggebend dafür waren allein die höheren Preise, die das rückläufige Ausfuhrvolumen mehr als ausglichen. Der Anteil der Reexporte, also der Ausfuhren von zuvor importierten Agrarprodukten und Lebensmitteln, wird für das Berichtsjahr auf 33,7% beziffert; das waren 1,3 Prozentpunkte weniger als 2022.

Wichtigstes Ausfuhrgut der Niederländer waren 2023 Milchprodukte und Eier, mit denen rund 12,0 Mrd. Euro erlöst wurden. Es folgten Zierpflanzen mit 11,5 Mrd Euro. Des Weiteren wurden Fleisch im Wert von etwa 11,2 Mrd. Euro sowie Gemüse für 8,7 Mrd. Euro und Getränke für 8,1 Mrd. Euro ins Ausland verkauft. Mit dem Export von Obst wurden 7,7 Mrd. Euro erlöst und mit dem von verarbeitetem Gemüse und Obst 7,1 Mrd. Euro.

Dem Bericht zufolge wurden im vorigen Jahr außerdem sektorbezogene Produkte im Wert von schätzungsweise rund 12,0 Mrd. Euro im Ausland vermarktet, womit das Niveau von 2022 um 900 Mio. Euro verfehlt wurde. Der größte Anteil entfiel dabei weiterhin auf Landmaschinen, wobei hier ein Zuwachs der Auslandserlöse um 200 Mio. Euro auf 3,3 Mrd. Euro verzeichnet wurde. Die zweit- und die drittwichtigste Produktgruppe waren Dünger mit 2,4 Mrd. Euro und Maschinen für die Nahrungsmittelherstellung mit 2,0 Mrd. Euro. Dahinter folgen Baustoffe für Gewächshäuser mit 1,8 Mrd. Euro.

Belgien zweitwichtigster Absatzmarkt

Nach den Berechnungen der Statistiker und Forscher blieb Deutschland der wichtigste Abnehmer von Agrarprodukten und branchenbezogenen Produkten aus den Niederlanden. Der betreffende Wert wird mit 31,4 Mrd. Euro angegeben; das bedeutete im Vorjahresvergleich ein Plus von 200 Mio. Euro. Rund 29,6 Mrd. Euro entfielen dabei auf Agrarprodukte und Lebensmittel. Allerdings verringerten sich die Einnahmen aus dem Verkauf von Milcherzeugnissen und Eiern in die Bundesrepublik um 4% auf 2,3 Mrd. Euro. Nummer zwei der niederländischen Handelspartner war unverändert Belgien, das seine Bezüge gemessen an den Ausgaben um 300 Mio. Euro auf 16,4 Mrd. Euro steigerte. Auf dem dritten Platz rangierte Frankreich, wo die Niederlande 2023 Waren für 11,7 Mrd. Euro vermarkteten; im Vorjahr waren es 400 Mio. Euro weniger gewesen.

Wichtigster Drittlandskunde war das Vereinigte Königreich, das für die Importe wie im Vorjahr 10,1 Mrd. Euro ausgab. Die Bezüge der USA beliefen sich 2023 auf 4,4 Mrd. Euro, was eine Abnahme um 200 Mio. Euro bedeutete. Noch stärker sanken die Erlöse der niederländischen Agrarexporteure im Handel mit China, nämlich um 900 Mio. Euro auf 3,7 Mrd. Euro. Mehr als die Hälfte dieser Abnahme begründen die Statistiker mit dem deutlich kleineren Export von Babymilchpulver. Auch die niederländische Ausfuhr von Schweinefleisch in die Volksrepublik ging zurück, was die Fachleute auf die umfangreichere chinesische Inlandserzeugung zurückführen.

Außenhandelsüberschuss steigt deutlich

Aber auch die Niederlande selbst drosselten ihre Ausgaben für den Import von Agrarprodukten und Nahrungsgütern sowie branchenbezogene Produkte, und zwar insgesamt um 3,3 Mrd. Euro oder 3,6% auf 89,6 Mrd. Euro. Maßgeblich war der Rückgang der Bezugsmengen. Rund 83,9 Mrd. Euro ordnen die Experten der Einfuhr von Agrarprodukten und Lebensmitteln zu, was gegenüber 2022 einem Minus von 2,8 Mrd. Euro entspricht. Größter Lieferant blieb Deutschland, dessen Agrarexport in das Nachbarland um 1,8% auf 17,34 Mrd. Euro zulegte. Im Agraraußenhandel mit der Bundesrepublik einschließlich der branchenbezogenen Produkte brachten es die Niederlande auf einen  Überschuss von 14,1 Mrd. Euro. Insgesamt belief sich dieser auf etwa 46,2 Mrd. Euro; das waren 4,4 Mrd. Euro oder 10,5% mehr als 2022. 

Quelle: AgE

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