Neue Gentechnik: Wissenschaftler mahnen zu schneller Deregulierung12.12.2023 - 11:53:21 Der Wissenschaftlerkreis Genomik und Gentechnik (WGG) fordert gemeinsam mit der französischen Association Française Biotechnologies Végétales (AFBV) eine schnelle Deregulierung der Neuen Genomischen Techniken (NGT) in der EU. 
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In einem gemeinsamen offenen Brief an das Europaparlament warnen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor einer Ablehnung der NGT. Dies würde die EU daran hindern, sich gemeinsam mit anderen Ländern „wirksam an der Bewältigung der weltweiten Herausforderungen in der Landwirtschaft zu beteiligen“, heißt es in dem Schreiben. Laut den Unterzeichnern brauchen Wissenschaftler und Züchter Zugang zu allen verfügbaren Techniken. Nur so ließen sich Nachhaltigkeitsziele in der Landwirtschaft erreichen und die Ernährungssouveränität gewährleisten.
Andere Länder gehen vor
Die Forschenden weisen darauf hin, dass das Potenzial der NGT durch eine große Zahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit belegt werde. Derzeit seien mehr als 800 Publikationen gelistet, die ein großes Spektrum der durch die NGT möglichen Merkmale beschrieben. Dazu zählten eine größere Resistenz gegen Belastungen wie Trockenheit, Krankheiten und Schädlinge. Zudem gebe es bereits marktfähige NGT-Sorten in anderen Ländern, wie beispielsweise eine mit dem Inhaltsstoff GABA angereicherte Tomate in Japan oder einen bitterfreien Grünkohl in den USA.
NGT-Pflanzen bis Ende des Jahrzehnts nutzbar machen
Der vorliegende Vorschlag der EU-Kommission wird nach Ansicht des WGG und der AFBV den „Bedürfnissen der an der Lebensmittelproduktion beteiligten Akteure gerecht“. Dazu gehört bekanntlich die Einstufung von NGT-Pflanzen in zwei Gruppen, wobei nur die als NGT 1 eingestuften Pflanzen von Deregulierungen betroffen wären. Für diese NGT 1-Pflanzen würde dennoch eine verpflichtende Saatgutkennzeichnung gelten, und sie würden in einer öffentlichen Datenbank aufgeführt. Vorbehaltlich „einiger Klarstellungen“ müsse die Verabschiedung des Verordnungsvorschlags nun zeitnah erfolgen, um erste NGT-Pflanzen noch vor Ende dieses Jahrzehnts in Europa nutzen zu können, mahnen die Autoren.
Quelle: AgE/nr |
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