Negativtrend bei Schweineschlachtungen hält an

14.12.2021 - 16:56:14

Die Schweineschlachtungen in Deutschland sind auch im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat stark gesunken. Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kamen mit knapp 4,25 Millionen Schweinen 226.100 Tiere oder 5,1 % weniger an die Haken der Fleischhersteller.

Schweinefleisch
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In den ersten zehn Monaten dieses Jahres hat das Schlachtaufkommen gegenüber der Vorjahresperiode damit um fast 1,5 Millionen Tiere oder 3,3 % auf 43,06 Millionen Stück abgenommen. Nimmt man das Vor-Corona-Jahr 2019 als Maßstab, wurden 2,93 Millionen oder 6,4 % weniger Schweine verarbeitet. Die Schweinefleischerzeugung war im Vergleich zu Januar bis Oktober 2020 aufgrund höherer Schlachtgewichte allerdings „nur“ um 2,9 % auf 4,12 Mio. t rückläufig.

Im ersten Halbjahr 2021 war ausschließlich das kleinere Angebot an Auslandsschweinen für den Rückgang des hiesigen Schlachtaufkommens verantwortlich. Ab Juli wurden dann aber auch weniger Tiere aus heimischen Ställen an die Schlachter geliefert, zuletzt belief sich hier der Rückstand gegenüber dem Vorjahresmonat auf 4,1 %. In den ersten zehn Monaten 2021 gelangten 42,07 Millionen Schweine inländischer Herkunft an die Haken der Schlachtbetriebe; das waren rund 411.500 Stück oder 1,0 % weniger als in der Vorjahresperiode. Gleichzeitig gingen die Anlieferungen von Auslandsschweinen um 1,08 Millionen oder 52 % auf nur noch 987.950 Tiere zurück.

Die meisten Schweine wurden laut Destatis von Januar bis Oktober mit 14,18 Millionen Stück in Nordrhein-Westfalen geschlachtet. Im Unterschied zu fast allen anderen Bundesländern gab es hier einen leichten Anstieg des Aufkommens, und zwar um rund 200.000 Tiere oder 1,4 %. Aufgrund der Corona-Pandemie war es allerdings 2020 in Nordrhein-Westfalen zu wochenlangen Ausfällen von Schlachtungen - beispielsweise bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück - gekommen; schlachtreife Tiere hatten in andere Bundesländer umgeleitet werden müssen. Dazu zählte auch Niedersachsen, wo nun im Vorjahresvergleich ein überdurchschnittlich starker Rückgang der Schweineschlachtungen von gut 800.000 Tieren oder 5,4 % auf 14,08 Millionen Stück erfolgte. In Süddeutschland wurden in Bayern 4,7 % und in Baden-Württemberg 4,5 % weniger Schweine als im Vergleichszeitraum 2020 geschlachtet.

Quelle: AgE
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