Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt im Mai erheblich teurer

06.06.2021 - 10:15:25

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im Mai kräftig gestiegen.

Lebensmittelpreise nach Corona-Pandemie
(c) proplanta

Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am vergangenen Donnerstag (3.6.) in Rom mitteilte, kletterte der von ihr berechnete Preisindex über alle betrachteten Warengruppen hinweg gegenüber April um 4,8 % auf 127,1 Punkte; dieser zwölfte Anstieg in Folge war der größte seit Oktober 2010. Damit wurde zudem der höchste Indexstand seit September 2011 erreicht.

Vor allem der FAO-Subindex für Pflanzenöle legte im Berichtsmonat deutlich zu, und zwar um 7,8 %. Als Auslöser wurden hier unter anderem die Verteuerung von Palmöl wegen des langsamen Produktionswachstums in südostasiatischen Erzeugerländern und die steigende globale Importnachfrage genannt.

Die Sojaölnotierungen hätten sich insbesondere wegen des voraussichtlich wachsenden Bedarfs des Biodieselsektors erhöht, während die Rapsölpreise von der anhaltend knappen Versorgung am Weltmarkt unterstützt worden seien.

Für den FAO-Subindex für Zucker verzeichneten die Fachleute in Rom ein Plus von 6,8 %; das war der höchste Stand seit März 2017. Begründet wurde die Verteuerung vor allem mit der verzögerten Zuckerrohrernte in Brasilien. Außerdem würden dort trockenheitsbedingte Ertragseinbußen befürchtet.

Der Getreidepreisindex legte um 6,0 % zu; das Niveau des Vorjahresmonats wurde damit um 36,6 % übertroffen. Dabei verteuerte sich vor allem Mais. Für diesen Anstieg seien unter anderem pessimistischere Ernteaussichten in Brasilien und eine gleichzeitig lebhafte globale Nachfrage maßgeblich gewesen, so die FAO. Auch die Preise für Weizen, Gerste und Sorghum hätten unter dem Strich deutlich zugelegt.

Der FAO-Preisindex für Fleisch erhöhte sich im Mai gegenüber dem Vormonat um 2,2 %. Dabei profitierten die Notierungen aller Fleischarten nach Angaben der Organisation von der lebhaften Nachfrage Ostasiens und dabei vor allem Chinas bei einer gleichzeitigen Verknappung des Exportangebots. Derweil erhöhte sich der Milchpreisindex im Berichtsmonat um 1,5 %.

Gestiegen seien vor allem die Notierungen für Magermilchpulver, und zwar als Reaktion auf die rege globale Importnachfrage. Dieser habe ein nur „begrenztes“ Angebot der Europäischen Union gegenübergestanden. Lediglich die Butternotierungen hätten wegen eines umfangreicheren Exportangebots an neuseeländischer Ware nachgegeben, stellte die FAO fest.

Quelle: AgE
© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.