Moderates Plus bei den landwirtschaftlichen Einkommen in Öeterreich

21.08.2021 - 05:22:00

Trotz der Coronakrise sind die Einkommen der Landwirte in Österreich im vergangenen Kalenderjahr leicht gestiegen. Im Schnitt erwirtschafteten die landwirtschaftlichen Betriebe 28.368 Euro; das waren 1,4 % mehr als 2019.

Landwirtschaftliches Einkommen
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Das geht aus dem Grünen Bericht hervor, der heute von Landwirtschaftsminister Elisabeth Köstinger in Wien vorgelegt worden ist. Neben positiven Faktoren wie einem Ertragsanstieg im Marktfruchtbau durch höhere Erntemengen an Getreide sowie einer Zunahme der Erträge in der Milchwirtschaft gab es nach Angaben der Ministerin allerdings auch Faktoren, die sich negativ auf die Einkünfte auswirkten. Dazu gehörten ein geringerer Holzeinschlag und ein hoher Schadholzanteil durch den Borkenkäfer. Auch gestiegene Sachaufwendungen für die Tierhaltung und Instandhaltung hätten die Einkommen der Landwirte geschmälert.

„Es ist ein bescheidenes Plus, das die Landwirte bei ihren Einkünften im Vorjahr verzeichnen konnten. Betrachtet man das Einkommen in der Landwirtschaft über die vergangenen Jahre, gibt es allerdings keinen Grund für eine Jubelmeldung“, erklärte Köstinger. Seit Jahren stagniere das Einkommen der Bauern. Die Coronakrise habe 2020 die landwirtschaftlichen Betriebe hart getroffen, aber durch die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung seien massive Einkommensverluste verhindert und die Einkommenssituation stabil gehalten worden. „Im Großen und Ganzen konnten wir die österreichische Landwirtschaft so gut durch die Krise bringen“, resümierte die Ressortchefin.

Köstinger appellierte an die Lebensmittelkonzerne, den Bauern faire Preise für die von ihnen erzeugten Produkte und Rohstoffe zu zahlen. Die Dumpingschlachten des Handels auf dem Rücken der Landwirtschaft seien kein Zukunftskonzept. Dem schloss sich der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, an. Er sieht in der Einkommensentwicklung eine „Stabilisierung, aber Stagnation“. Die vorgelegten Zahlen seien ein klarer Arbeitsauftrag für die Zukunft. „Jetzt, wo es um die nationale Umsetzung der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geht, ist es unsere Aufgabe, die Ergebnisse über mehrere Jahre und detailliert auszuwerten, um geeignete Maßnahmen für die Zukunft setzen zu können", so der Kammerpräsident.

Quelle: AgE
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