Milchfuture in Neuseeland auf Rekordpreisniveau

15.11.2021 - 20:41:38

Die Preise für den 2016 eingeführten Milchfuture an der neuseeländischen Börse NZX haben erstmals die Marke von 9 NZ$ (5,55 Euro) für das Kilogramm Milchfeststoff geknackt.

Milch aus Neuseeland
(c) proplanta

Heute stieg der Settlementpreis für den Kontrakt mit Fälligkeit im September 2022 auf das Rekordniveau von 9,07 NZ$ (5,60 Euro). Fonterra hatte Ende Oktober seinen Erzeugern für die bis Ende Mai 2022 laufende Saison einen Auszahlungspreis zwischen 7,90 NZ$ (4,88 Euro) und 8,90 NZ$ (5,49 Euro) für das Kilogramm Milchfeststoff in Aussicht gestellt. Das Spannenmittel von 8,40 NZ$ (5,18 Euro) wäre gemeinsam mit dem Jahr 2013/14 das höchste in der Geschichte des Unternehmens.

Der Warenterminmarkt deutet zudem auf einen weiteren Anstieg der Preise für Vollmilchpulverpulver hin; dieses Produkt beeinflusst wesentlich die Milchpreiseentwicklung in Neuseeland. Der Wert des Februar-Future für Vollmilchpulver wurde heute mit 4.200 $/t (3.668 Euro) festgestellt; bis Oktober 2022 lagen alle Futurekurse über der Marke von 4.000 $/t (3.494 Euro). Analysten zufolge sind die hohen Preise auf ein vergleichsweise geringes Angebot im Vergleich zur Nachfrage zurückzuführen. Die Milchanlieferungen waren zuletzt in Neuseeland, aber auch in anderen großen Milcherzeugerländern, wie Frankreich und Deutschland, rückläufig und sind anderenorts weniger gestiegen als in früheren Jahren.

Der Leiter des Derivatehandels beim Konsumgüterhersteller Jarden, Mike McIntyre, wies darauf hin, dass es bei den jüngsten Auktionen an der Global Dairy Trade (GDT) mehr unterschiedliche Käufer für Vollmilchpulver gegeben habe. „Ich vermute, dass liegt daran, dass es zu dieser Jahreszeit ein Problem gibt, das Produkt zu bekommen", so der Experte. Zur verhalteneren Milcherzeugung trügen neben den hohen Futterkosten auch die Umweltauflagen in mehreren wichtigen Ländern bei, darunter auch Neuseeland. Chinas Anteil an den Käufen bei der GDT-Auktion, der üblicherweise bei mehr als 50 % liege, sei Anfang November auf unter 40 % gefallen. Sollte die Nachfrage der Volksrepublik wieder Normalmaß erreichen, so McIntyre, werde das zu Preissteigerungen führen.

Quelle: AgE
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