Mehr Mais und Sonnenblumensaat aus der Ukraine als bislang erwartet

07.11.2023 - 11:54:17

In der Ukraine dürften die Mais- und die Sonnenblumenernte besser ausfallen als zuvor erwartet, was das Gesamtergebnis der diesjährigen Getreide- und Ölsaatenerzeugung steigen lässt.

Maisernte 2023 Ukraine
(c) proplanta

Der Ukrainische Getreideverband (UGA) hat jetzt seine Prognose dafür um 1,1 Mio. Tonnen auf insgesamt 81,6 Mio. Tonnen angehoben. Begründet wird die optimistischere Schätzung mit günstigen Wetterbedingungen und guten Erträgen. Dies betrifft aber nur noch den Mais und die Sonnenblumen, da das Halmgetreide, die Sojabohnen und der Raps bereits gedroschen wurden und dafür belastbare Zahlen vorliegen.

800.000 Tonnen mehr Mais

Die Maisernte wird vom UGA nun auf 28,8 Mio. Tonnen geschätzt; das sind 800.000 Tonnen mehr als bei der vorherigen Prognose. Das Exportpotenzial beziffert der Verband auf etwa 23 Mio. Tonnen. Nach Angaben des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums wurden bis zum 2. November insgesamt 17,1 Mio. Tonnen Mais auf rund 60% der betreffenden Anbaufläche geerntet.

Die Produktion von Sonnenblumensaat dürfte nach Einschätzung des UGA 14,2 Mio. Tonnen erreichen. Hiervon dürfte der Löwenanteil, nämlich voraussichtlich 13,2 Mio. Tonnen, im Inland verarbeitet werden. Für den Export verblieben dem Verband zufolge demnach nur etwa 600.000 Tonnen. Schon geerntet waren zum Stichtag 2. November gemäß den amtlichen Angaben insgesamt 11,3 Mio. Tonnen Sonnenblumensaat.

22 Millionen Tonnen Weizen

Seine Schätzung für die diesjährige Weizenernte beließ der UGA bei 22 Mio. Tonnen. Dies deckt sich auch in etwa mit den vorläufigen Daten des Kiewer Agrarressorts, das ein Weizenaufkommen von 22,4 Mio. Tonnen ausweist. Die Weizenexporte im Wirtschaftsjahr 2023/24 schätzt der Getreideverband auf rund 16 Mio. Tonnen; hinzu kommen sollen etwa 3 Mio. Tonnen Gerste. Die Erntemenge an Gerste belief sich nach Ministeriumsangaben auf 5,8 Mio. Tonnen.

Schwarzmeerroute unentbehrlich

Der Verband geht davon aus, dass 2023/24 insgesamt annähernd 50 Mio. Tonnen an Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine exportiert werden können, nach 58 Mio. Tonnen im Vorjahr. Ein solches Ausfuhrvolumen könne aber nur erreicht werden, wenn die Ukraine über ihre Schwarzmeerhäfen exportieren könne und die Logistik alternativer Routen einschließlich der Donaustrecke verbessert und billiger werde, betonte der UGA. Die Ausfuhr von Getreide über ukrainische Häfen und die Gewährleistung der Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer seien die einzige Möglichkeit, ukrainisches Getreide schnell und effizient in Länder zu liefern, die dieses dringend benötigten.

Quelle: AgE/jo
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