Mehr als 6 Millionen Hektar Winterraps in Europas Top-10-Anbauländern

18.03.2022 - 14:02:43

In Europa ist der Anbau von Winterraps zur Ernte 2022 nach einer aktuellen Erhebung der Kleffmann Digital RS GmbH spürbar ausgedehnt worden, was das Marktforschungsunternehmen den stark gestiegenen Erzeugerpreisen sowie den günstigen Aussaatbedingungen im vorigen Herbst zuschreibt.

Rapsanbau
(c) proplanta

Kleffmann Digital beziffert die mit Raps gedrillten Flächen in den europäischen Top-10-Anbauländern mit Verweis auf die Ergebnisse seines satellitengestützten Systems zur digitalen Flächenerkundung (CropRadar) auf mehr als 6 Mio. ha. Habe es 2020/21 mit der Ukraine und Polen nur zwei Länder mit mehr als 1 Mio. ha Anbaufläche gegeben, hätten in der laufenden Kampagne Deutschland und Frankreich die Millionen-Hektar-Grenze übersprungen.

Um den ersten Platz hat es laut Kleffmann Digital in dieser Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Frankreich, Polen und der Ukraine gegeben. Deutschland folge mit einem Abstand von rund 50.000 ha auf Platz vier im Anbau-Ranking. Den größten Flächenzuwachs mit einem Plus von 18 % habe Frankreich als die neue Nummer eins verzeichnet. Schon das zweite Jahr in Folge behaupte Rumänien den fünften Platz mit einer Anbaufläche von größer als 500.000 ha.

Kleffmann Digital weist darauf hin, dass der Umfang der ausgesäten Fläche von der späteren Erntefläche abweiche. Faktoren wie etwa Schädlingsbefall oder Frost im Winter führten dazu, dass nicht alle gedrillten Flächen später auch gedroschen werden könnten. Diesmal komme hinzu, dass mit der Ukraine einer der führenden Rapsexporteure von einem Krieg betroffen sei, der sich unweigerlich auf die Produktionsprioritäten und die Erntefähigkeit der Kulturen auswirke.

Angesichts der vertriebenen Landbevölkerung werde die Ukraine dieses Jahr vermutlich keinen nennenswerten Beitrag zum globalen Rapsangebot leisten, so das Marktforschungsunternehmen mit Sitz im westfälischen Lüdinghausen. Die meisten Rapsflächen befänden sich in südlichen Regionen wie Odessa, Dnipropetrovsk und Kherson. Bei einer Produktionsmenge um die 3 Mio. t in Normaljahren werde der Krieg „definitiv“ Auswirkungen auf den internationalen Rapsmarkt haben. Allerdings werde die Wirkung nicht so gravierend sein wie bei der Sonnenblume, bei der die Ukraine innerhalb Europas eine dominierende Stellung habe.

Quelle: AgE
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